Häh? Ist das Kate Bush auf dem Albumcover von Depeche Mode?

Nein, Kate Bush ziert nicht das Albumcover von „A Broken Frame“. Womöglich aber wurde sie vom Plattenmotiv inspiriert

Nicht alle halten das 1982 erschienene Depeche-Mode-Album „A Broken Frame“, mit dem Martin Gore nach dem Ausstieg Vince Clarkes als alleiniger Songwriter debütierte, für ein Meisterwerk. In Rankings zum Gesamtwerk rangiert es sogar eher hinten, trotz Single-Auskopplungen wie „Leave in Silence“. Große Anerkennung aber fand der Fotograf Brian Griffin für sein Covermotiv, das gewiss nicht wie ein „gebrochener Rahmen“ anmutet.

Es handelt sich um eine Fotografie, dabei soll das Titelbild einem Gemälde ähneln: Eine Frau, die auf einem Feld in East Anglia, in der Nähe von Duxford, Cambridgeshire, Getreide schneidet.

Entstanden ist das Foto Brian Griffins – der schon das Cover für den Depeche-Mode-Erstling „Speak & Spell“ 1981 sowie Pressefotos für die Band gemacht hatte – mit einer Kombination aus natürlichem und künstlichem Licht. Als Inspirationen nannte Griffin den sozialistischen Realismus Sowjetrusslands, vor allem die Arbeiten von Kasimir Malewitsch, aber auch die deutsche Romantik. Depeche Mode sollten bis zu „Some Great Reward“ von 1984 selbst viel mit sozialistischen Motiven spielen.

Nun kursieren in den sozialen Medien wieder einige Gerüchte – die gibt es immer wieder –, dass die Dame auf Griffins Foto Kate Bush sein könnte. Eben in der Rückansicht. Verstärkt werden die Gerüchte durch die Tatsache, dass die damals 25-jährige Sängerin an anderer Stelle in sehr ähnlich aussehenden Bildern zu sehen ist, und zwar von vorne. Tatsächlich aber ist die britische Exzentrikerin nicht auf „A Broken Frame“ abgebildet – doch es gibt einen Zusammenhang.

„Kate Bush hatte mein Cover von ‚A Broken Frame‘ für Depeche Mode gesehen und wollte etwas Ähnliches“, so ließ sich Brian Griffin zitieren, der die Bush-Motive ein Jahr nach der DM-Platte, im April 1983, veröffentlichte. Ein weiteres ist auch in Bushs „This woman’s work: Anthology 1978-1990″-Booklet zu sehen.

Griffin selbst hat auf seiner Website eine Galerie mit alternativen Bildern desselben Fotoshootings ausgestellt. Spätere Veröffentlichungen des Albums auf Vinyl (2007) und CD (2009) zeigen leicht veränderte Aufnahmen des Motivs. Und es war auch auf dem Cover der 1990er Ausgabe von „World’s Best Photographs 1980-1990“ des „Life“-Magazins abgebildet.

Kate Bush selbst hat sich zu den Beweggründen für ihr Shooting nicht geäußert. Wie eine Arbeiterin sieht die „Wuthering Heights“-Sängerin auf dem Foto allerdings auch nicht aus – eher wie eine verträumte Frau im Einklang mit Frühjahrsnatur.

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