Alice Cooper: Trans wird zur Mode

Der Schockrocker äußert sich zur Transgender-Debatte. Am Ende zählt für den Meister der Theaterschminke der kleine Unterschied

Was haben Alice Schwarzer und Alice Cooper gemeinsam? Jetzt mal abgesehen vom Vornamen …

Sowohl die rheinische Frauenrechtlerin und Publizistin (80) als auch der US-Schockrocker (75) halten die aktuelle Transgender-Debatte, speziell Geschlechts-Umwandlungen, für eine „Mode“.

Im Gespräch mit der digitalen Musikplattform „Stereogum“ gab der Pionier des Grusel-Pop zu Diktat:

„Klar gibt es ernstzunehmende Transgender-Fälle. Doch ich fürchte, dass es auch eine Modeerscheinung ist. Da sind eine Menge Leute, die behaupten, trans zu sein, nur weil sie das sein wollen“, so Cooper.

„Ich finde es grundfalsch, wenn man ein ahnungsloses, sechsjähriges Kind hat, das einfach nur spielen will. Es wird komplett verwirrt, wenn man ihm sagst: ‚Ja, du bist ein Junge, ABER du könntest auch ein Mädchen sein, wenn du willst.’“

Cooper vertritt ähnlich wie die streitbare „Emma“-Traditionsfeministin die Ansicht, dass die Konzepte eines Transgender- oder Non-Binary-Daseins gerade für junge Menschen nur schwer zu handhaben sind.

„Für ein Kind ist das komplett verwirrend. Und auch für Teenager“, findet Cooper.

„Man ist in diesem Alter gerade erst dabei, seine Identität zu finden. Und dann gibt es plötzlich diese Ansage: ‚Du kannst alles sein, was du willst. Du kannst auch eine Katze sein, wenn du das willst.‘ Vielleicht sieht sich ja jemand auch als Baum. Mein Statement dazu Haltet mal den Ball flach! Sind wir hier in einem Roman von Kurt Vonnegut?‘ Wir sind an einem Punkt der Absurdität angelangt …“

Coopers Position ist möglicherweise einer gewissen Alters-Radikalität geschuldet. Das Web-Magazin „Ultimate Classic Rock“ (UCR) findet Coopers Ansagen „überraschend“. Hat er doch in der Vergangenheit immer wieder die Grenzen der Geschlechternorm überschritten. Bereits vor Jahrzehnten trat der Sänger mit schrillem Make-up und auch in Frauenkleidern auf.

Die „Stereogum“-Redaktion verwies auf einen Cooper-Interview aus dem Jahr 1974. Dort gab er sich auch ohne Kristallkugel als Wahrsager: „In der Zukunft wird jeder bisexuell sein!“

Sein Credo für 2023 lautet:

„Man sollte sich zumindest erst mal sexuell bewusst werden. Bevor man gleich in Frage stellt, ob man Junge oder Mädchen ist. Ich sehe das simpel und logisch: Wenn du diese Genitalien hast, bist du ein Junge. Wenn du diese Genitalien hast, bist du ein Mädchen. Es gibt einen Unterschied zwischen ‚Ich bin ein Mann, der eine Frau ist, oder ich bin eine Frau, die ein Mann ist‘ und dem Wunsch, eine Frau zu sein. Du wurdest als Mann geboren. OK, das ist also eine Tatsache. Sie haben diese Dinge hier.“

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