Attila Hildmann könnte nun wohl nach Deutschland ausgeliefert werden

Der Verschwörungstheoretiker ist wegen Volksverhetzung angeklagt, setzte sich aber in die Türkei ab. Bisher hieß es, er könne wegen einer türkischen Staatsbürgerschaft nicht ausgeliefert werden.

Der Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann könnte wohl doch nach Deutschland ausgeliefert werden. Hildmann hat sich nach einem Haftbefehl in die Türkei abgesetzt, die Behörden gingen davon aus, dass er wegen seiner türkischen Staatsbürgerschaft nicht ausgeliefert werden kann. Wie der „Stern“ berichtete, besitzt Hildmann diese aber wohl gar nicht.

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„Nach hiesiger Kenntnis besitzt der Beschuldigte nur die deutsche Staatsangehörigkeit“, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin der Zeitschrift. Bisher hatte die Staatsanwaltschaft angegeben, dass eine Auslieferung nicht möglich sei, weil die Türkei ihre Staatsbürger grundsätzlich nicht ausliefere. Nun sagte der Sprecher, dass schon seit März bekannt sei, dass Hildmann nur deutscher Staatsbürger ist. Ob die Bundesregierung tatsächlich einen Auslieferungsantrag gestellt hat, wollte er nicht sagen.

Hildmann wurde in Berlin als Kind türkischer Eltern geboren, wuchs aber bei deutschen Adoptiveltern auf. Auch er selbst hat gesagt, dass er die türkische Staatsbürgerschaft durch Geburt erworben habe. Offenbar stimmt das aber nicht.

Bekannt wurde er als Autor veganer Kochbücher, seit Beginn der Corona-Pandemie trat er aber vor allem durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien in Erscheinung. Unter anderem soll er auf einer Demonstration in Berlin gesagt, haben, wenn er Reichskanzler wäre, würde er „die Todesstrafe für [den Grünen-Politiker] Volker Beck wieder einführen“. 2021 wurde er  wegen Volksverhetzung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger oder terroristischer Organisationen angeklagt.

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