Darum gibt es bei „Family Guy“ nie mehr Witze über Homosexuelle

Die Zeiten haben sich verändert und „Family Guy“ wird im 20. Sendejahr erwachsen. Zumindest ein wenig.

Wenn es in „Family Guy“ eine Quelle niemals versiedender Jokes gab, dann waren es unflätige Bemerkungen und Verulkungen homosexuellen Verhaltens. Nun muss man dazu sagen, dass dies kein Phänomen ist, das die langlebige Zeichentrickserie exklusiv hat. Vielmehr nährten sich Comedys seit Jahrzehnten von derartigen Klischees und zersetzten sie genüsslich (bis die „Simpsons“ mit der preisgekrönten Folge „Homer und gewisse Ängste“ 1997 den schleichenden Anfang vom Ende dieser bedenklichen Tradition einläuteten).

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Doch nun ist Schluss mit Schwulen- und Lesbenwitzen bei „Family Guy“! Das versprachen zumindest Executive Producer Alec Sulkin und Co-Serienschöpfer Rich Appelin in einem Interview mit „TV Line“. „Wenn man sich eine Serie von 2005 oder 2006 ansieht und sie mit einer Show von 2018 oder 2019 vergleicht, wird man ein paar Unterschiede feststellen“, erklärte Sulkin. „Einige der Dinge, über die wir uns damals gerne lustig gemacht haben, verstehen wir jetzt anders und auch, dass das nicht mehr akzeptabel ist.“

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„Family Guy“ verstärkte toxische Kultur in USA

„Family Guy“ ist seit 1999 auf Sendung, wird in diesem Jahr also bereits 20 Jahre alt und wohl auch etwas erwachsen. Die Serie lebte jahrelang davon, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und das Durchschnittsleben weißer Amerikaner bloßzustellen. Indirekt trug dies aber auch zu einer „vergifteten Kultur“ bei, in der die Menschen sich gegenseitig misstrauen, wie die Macher nun zugeben und Besserung geloben. Vielleicht haben sie aber auch erkannt, dass es einfach nur niederträchtig war, sich über Homosexuelle lustig zu machen.

Den Political-Correctness-Vorwurf wollen Sulkin und Appelin aber nicht gelten lassen. „Sie werden uns jetzt nicht dazu bekommen, bestimmte Dinge nicht mehr anzusprechen oder zu zeigen“, so Appel. „Es ist andersherum: Wir haben uns verändert. Das Klima hat sich verändert, die Kultur ist im Umbruch und Ansichten wandeln sich. Die Serie wurde ja auch einst geprägt von den Zuständen ihrer Zeit, also denke ich, dass es für die Serie nun notwendig ist, sich zu verändern und zu entwickeln.“

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