Devin – Pro aktiv

Auf seinem Debütwerk versammelt Devin ein romantisches Dutzend

Endlich mal ein bisschen ernst machen mit dem eigenen Leben und der Musik, endlich mal „pro-aktiv“ (Devin) werden – daheim im hassgeliebten Brooklyn. Und siehe da: Schon bald kam dem Einsiedler (Lieblingsbeschäftigung: „Trinken und YouTube gucken“) der Song in den Sinn, mit dem „ich meine Stimme fand – ausgerechnet mit einem ehrlichen Liebeslied! Denn Romantik hatte mich vorher nicht groß gekümmert. Aber als, Run‘ fertig war, wollte ich gleich ein Dutzend andere Songs schreiben, die sich damit befassen.“ Das Dutzend findet sich nun auf seinem Debütalbum „Romancing“, mit dem Devin die schale Nostalgie der Prom-Dance-Welt mit dem Wissen um die Geister-Loops von Suicide aufmischt.

Noch während der Album-Sessions arbeitete Devin in einem riesigen Lagerhaus, wo er als einziger Angestellter Warenpakete versandfertig machte. Nebenbei blieb Zeit, um Musiker zu rekrutieren, Radio-Interviews zu geben, sich eine Gitarre umzuschnallen oder hinters Drumkit zu setzen. Ein „guter Job“, weil „sehr flexibel“. Den er gleichwohl gekündigt hat, nachdem die erste richtige Tour gen Europa klar war. Für Berlin hat’s diesmal noch nicht gereicht, hoffentlich dann im Herbst. Bis dahin machen ihn auch Vergleiche mit dem frühen Costello („Verstehe ich nicht ganz, vielleicht meinen sie die Texte?“) und den Strokes („sehr schmeichelhaft, haben ’nen tollen Sound“) nicht nervös. „Aber ich musste mein zweites Album ja auch noch nicht machen.“

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