Don McLean: „Musik existiert heutzutage nicht mehr“

Mit „American Pie“ besang Don McLean 1971 den Tag, an dem die Musik starb – eine Vorstellung die auch heute noch im Interview mit der Folk-Rock-Legende nachklingt.

Folk-Legende Don McLean hält nicht viel von der Musik, die heutzutage im Radio läuft. Tatsächlich ist der Sänger und Songwriter, aus dessen Hand der Welthit „American Pie“ aus dem Jahr 1971 stammt, der Meinung, dass es sich dabei nicht einmal mehr um Musik handle.

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Bei einem Gastauftritt in der YouTube-Serie „The Greatest Music of All Time“, sprach der mittlerweile 74-Jährige darüber, wie stark sich die Zeiten, aber auch die Musik seit seinen Anfängen im Musikgeschäft in den 1970er Jahren verändert haben. Ein grundlegender Unterschied und ein erheblichen Nachteil sehe McLean in erster Linie darin, dass die Musik von heute keine Substanz mehr habe und man ihr daher kaum noch Bedeutung zuschreiben könne.

Schuld daran seien allerdings nicht die Musiker. „Die Musik spiegelt die spirituelle Natur einer Gesellschaft wieder. Wir leben derzeit in einer Art nihilistischen Gesellschaft. Niemand glaubt mehr an irgendetwas, niemand mag mehr irgendetwas, niemand hat mehr Respekt vor irgendetwas. Das alles zeigt sich in der Musik“, so McLean.

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Don McLean über heutige Radiohits: „Man möchte sich aufhängen“

Auch über den Klang der heutigen Songs hatte der „American Pie“-Sänger nichts Gutes zu vermelden. Auf die Frage, wie er zu den heutigen Radiohits steht und ob er der Meinung sei, dass sich die Musik allgemein verschlechtert hätte, sagte McLean: „Soweit ich das sehe, existiert Musik heute einfach nicht mehr. Was im Radio spielt, sind für mich Klänge, aber keine Musik.“ Außerdem fügte er hinzu, dass viele der heutigen so eingängigen Lieder einzig darauf basieren, dass Noten und Refrains „immer und immer wieder wiederholt werden“, so dass der Zuhörer diese „in den Kopf hinein getrommelt“ bekommt.

Der Effekt sei, „dass man sich aufhängen möchte“. Ganz die Hoffnung habe McLean dennoch nicht aufgegeben, da er immer noch Vertrauen in Musiker wie Paul Simon oder Paul McCartney habe, die – wie er gerne glauben möchte –„immer noch Melodien schreiben“. Eine Kunst, die den heutigen Musikern ebenfalls abhanden gekommen sein soll.

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