„Fraktus“ für Grimme Preis nominiert

Er ist der wichtigste deutsche Medienpreis, bereits die Nominierung ein Ritterschlag: Der ARTE/NDR-Film "Fraktus– Das letzte Kapitel der Musikgeschichte“ ist in der Rubrik "Unterhaltung/Spezial" mit dabei.

Ganze sechs NDR-Produktionen und -Koproduktionen sind in diesem Jahr für den Grimme-Preis nominiert. Auch „Fraktus“ ist als ARTE/NDR-Koproduktion in der Rubrik „Unterhaltung/Spezial“ mit unter den renommierten Nominierten.

Im Format eines Dokumentarfilms zeichnete Lars Jessen das Porträt einer deutschen Techno-Band nach: Die Musiker von „Fraktus” hatten angeblich in den 80er-Jahren die Massen in Deutschland begeistert, sich dann aber zerstritten. Ein windiger Musikproduzent versuchte also, die längst vergessenen drei Bandmitglieder zu einem schillernden Comeback zu bewegen.

Erstaunlich ist im diesem Fall jedoch die Tatsache, dass eine Band als Vorreiter gefeiert wird, die in Wirklichkeit niemals existierte. Denn Fakt ist bei Fraktus nur eines: ihre Fiktivität.

Dieser Clou geht auf die Hamburger Satire-Gruppe Studio Braun zurück, die sich damit in den 80er Jahren einen gelungenen Scherz erlaubte. Bei einem Auftritt in Hamburg fand der Schabernack dann ein jähes Ende, als durch einen Kurzschluss die Halle niederbrannte. Der Legende nach löste sich das Trio, bestehend aus Dirk „Dickie“ Schubert, Torsten Bage und Bernd Wand, danach auf.

Stoff genug also für einen Film, der ebenso ironisch ist wie das Bandkonstrukt selbst – Lars Jessen sah das Potenzial und drehte daraufhin „Fraktus – Das letzte Kapitel der Musikgeschichte“. Die ehemaligen Musikkollegen werden von Heinz Strunk, Rocko Schamoni und Jaques Palminger gespielt, eine gelungene Persiflage auf die Musikindustrie, die mit einer Grimme-Preis-Nominierung nun gewürdigt wird.

„Fraktus“ tritt in der Rubrik „Unterhaltung/Spezial“ gegen das ZDFneo-Format „Kessler ist…“ an sowie gegen „Der Meisterfälscher“ (3sat/SRF), „Soul Kitchen -Die Geschichte eines Abends“ (NDR), „Die Höhle der Löwen“ (VOX), „Der Tatortreiniger“ (NDR), „Auf 3 Sofas durch…“(EinsPlus/SWR), „Das TalkGespräch – mit Olli Dittrich“ (WDR), „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ (VOX), „Habe die Ehre“ (BR), „Mr. Dicks – das erste wirklich subjektive Gesellschaftsmagazin“ (WDR/EinsFestival), „Cartoon Network Spurensuche – Schnitzeljagd war gestern“ (Cartoon Network) und „Weltall. Echse. Mensch“ (rbb).

Der Grimme-Preis wird am 27. März in Marl vergeben.

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