Game Of Thrones: Quoten-Flop im deutschen Free-TV, weil Schnitte und Werbeblöcke alles kaputt machen?

Die ganze Welt liebt "Game Of Thrones", nur im deutschen Free-TV sind die Quoten durchschnittlich. Vielleicht liegt es daran, dass die Serie mit Werbeblöcken zugemauert und Jugendschutz-Schnitten verstümmelt wird.

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„Game Of Thrones“ ist nicht nur als Buchreihe eine große Erfolgsgeschichte. Die Fernsehumsetzung von HBO gehört nachweislich zu den am meisten gesehenen Serien des Pay-TV-Kanals, der mit Serien wie „The Sopranos“, „The Wire“, „Six Feet Under“ oder „Girls“ die Art, wie Fernsehserien produziert werden, verändert hat.

Einen Haken hat die Sache allerdings: Im deutschen Free-TV will kaum einer hinschauen. Hatte man sich bereits (vor allem bei den Senderverantwortlichen) daran gewöhnt, dass anspruchsvoll erzählte Programme wie „Mad Men“ oder „House Of Cards“ eher ein kleineres Publikum anlockten, war die Hoffnung für „Game Of Thrones“ groß, viele Fans des Fantasy-Stoffs vor den Fernseher zu bekommen.

Mit Binge-Programmierung, also der Versendung ganzer Staffeln an einem Wochenende, hatte RTL II auch einigen Erfolg bei „Game Of Thrones“ und vor allem auch „The Walking Dead“. In der werberelevanten Zielgruppe der 14-49-Jährigen konnten sich sehr anständige Marktanteile erzielen lassen.

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Die vierte Staffel der Fantasy-Reihe aus der Feder von George R.R. Martin scheint nun aber eher maue Quoten einzufahren. Die letzten Folgen sahen in der Spitze nicht mehr als 750.000 Zuschauer, was gerade zur Primetime um 20.15 für schwache Marktanteile sorgte.

Unter Fans ist längst eine Diskussion darüber ausgebrochen, dass der Kölner Privatsender die Sendung aus eigenem Verschulden heraus zerstört. Mit unangemessen programmierten Werbeblöcken und überflüssigen Werbeeinblendung während der laufenden Episode mache man demnach nachhaltig das Sehvergnügen zunichte.

Viele Fans wollen ihre Lieblingsserie ungeschnitten und mit möglichst wenig Werbung sehen

Zu allem Überfluss käme noch hinzu, dass viele Szenen, die entweder visuell explizit dargestellte Gewalt oder eindeutige Sexszenen zeigen, geschnitten werden. Privatsender unterliegen einer freiwilligen Kontrolle ihres Programms, das dafür sorgen soll, dass Inhalte, die erst für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben sind, erst nach 22 Uhr gezeigt werden. Die Kontrolle wird von der so genannten Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) vorgenommen. Soll nun eine Serie zur Hauptsendezeit gezeigt werden, die zumindest für jüngere Zuschauer bedenkliche Inhalte zeigt, muss die Schere angesetzt werden.

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Vielleicht tut sich RTL II also keinen Gefallen, „Game Of Thrones“ zur besten Sendezeit zu bringen. HBO hat diese Probleme nicht, weil es als Pay-TV-Sender seine Kunden bezahlen und die Alterskontrolle damit selbst vornehmen lässt. So sind auch für amerikanische Verhältnisse deftige Bilder mit Schilderung von Gewalt und Sexualität zu jeder Sendezeit möglich. Das ist unter anderem auch ein Erfolgskonzept von „Game Of Thrones“.

Gerade zu späteren Ausstrahlungsterminen, oft erst nach Mitternacht, verzeichnet „Game Of Thrones“ in Deutschland gute Quoten und anständige Marktanteile in der Zielgruppe. Das könnte daran liegen, dass viele Anhänger des Fantasy-Epos ihre Serie gerne ungeschnitten und wegen des späten Sendetermins auch mit ausgedünnten Werbeblöcken sehen möchten.

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