HERO: Jewel über Joni Mitchell

Auch Popstars haben Vorbilder die sie verehren. Hier verraten sie, wen – und warum. In dieser Folge: Jewel über Joni Mitchell.

Joni Mitchell ist kein Star, sie ist eine Ikone. Ihr Einfluss fand nicht auf der Oberfläche statt, aber sie beeinflusste Menschen, die später ins Rampenlicht rückten. Ich erinnere mich daran, wir mir ein Freund auf der Highschool „A Case Of You“ von „Blue“ vorspielte. Ich wusste sofort, dass sie eine Malerin war – allein dadurch, wie sie ihre Worte setzte. Sie beschreibt Gerüche und Klänge und benutzt dabei wenige Worte, transportiert aber so umso mehr Gefühle.

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Alles, was Joni Mitchell erlebt hat

Ihre Melodien sind visuelle Figuren, und ihre Verse bewegen sich auf einem steil abfallenden Plateau. Eine der Lektionen, die ich von Joni gelernt habe: Wenn man eine Geschichte erzählt und die Handlung nach weiteren Strophen verlangt, gibt es keinen Grund, voreilig zum Chorus zurückzukehren. In diesem Punkt sind die Texte von Joni Mitchell näher am Journalismus: Auf „Blue“  erfährt man alles, was sie erlebt hat – die Höhen und die Tiefen.

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Ein gewaltiger Unterschied zu anderen Sängerinnen

Sie steht immer einen Schritt neben sich und beobachtet – und man braucht schon eine Menge Mut, um seine Beobachtungen so explizit auszudrücken, vor allem als Frau. Zu ihrer Zeit gab es halt gewöhnlich nur Zuckerwatte: Hübsche junge Mädchen sangen über hübsche, nichtssagende Sachen. Joni hatte eine mentale Schärfe, die den meisten Frauen unbekannt war.

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Joni stellte ihre Weiblichkeit nie in den Mittelpunkt, obwohl sie eine ausgeprägte Sexualität besaß. Aber sie sah keinen Anlass, diesen Teil ihrer Person zu verdrängen, nur um ernst genommen zu werden. Sie zerrte ihn allerdings auch nie gewaltsam in den Vordergrund.

Am 22. November wird erstmals der International Music Award in Berlin vergeben. Mehr zum IMA erfahrt ihr hier.

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