Mieser Service – THE FALL präsentieren die Elementarteilchen des Rock’n’Roll, HAMBURG, LOGO

Altere Herren im Publikum sagen schon vorher, glasig guckend, dass es mit The Fall nicht mehr so schön sei, seit Gitarristin Brix weg ist. Man wittert den Vorwurf gegen Band-Vorsteher Mark E. Smith: Wie konnte er die Frau gehen lassen? Brix hat dann angeblich was mit Nigel Kennedy gehabt. Wie Smith im Privatleben die Ex-Frau ersetzt hat, wissen wir nicht, für die Gitarre hatte er schnell wieder jemanden. Und weil auch Männer nie lange bei The Fall bleiben, stehen im Logo vier Unbekannte auf der Bühne. Merkt euch die Gesichter nicht. Immerhin tritt Mark E. Smith mit einem animierenden Lächeln auf. War nur Spaß, natürlich schlurft er wie eine bucklige Vettel umher, sucht mitten im Song im Bühnen-Rückraum nach irgendwelchen Sachen und hat als einzigen Show-Effekt ein gelbes Hemd für die Zugabe dabei. So wenig Serviceleistung gibt es nicht mal bei PunkKonzerten. Dort lernt man wenigstens, dass die Welt durch Biersaufen schöner wird, aber nicht mal das bieten The Fall an. Kein Glück, kein Sinn. Kein Pop.

So ist der Rock’n’Roll nur tief unten in seiner Steinzeithöhle, wo es darum geht, Dinge einfach auszukotzen, wo die Hörer sich nicht als Teilnehmer einer Kulturveranstaltung wahrnehmen. Die Band spielt schmucklos und penetrant, und plötzlich geht einem auf, dass Smidi sein wirres Geschimpfe wie ein Fifties-Rockabilly phrasiert.

Das E in Mark E. Smidi steht für Elvis. Darauf verwette ich meine Buttermilch.

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