1 :: Nervtötende Stampfer: Dem DAF-Sänger fällt nichts Neues ein
Gabi Delgados Gesang klang immer schon herrisch und ein bisschen notgeil. Früher passte das hervorragend zu Robert Görls wuchtigem Schlagzeug und dem unerbittlichen Pumpen des Sequencers. Die Formel von DAF war einfach, und auf Alben wie „Alles ist gut“ funktionierte sie perfekt.
Nun verwandelt Delgado dieses wunderbar minimalistische Konzept in einen nervtötenden Abklatsch. „Du bist so schön und virtuell … neo … sexuell“, schnaubt er in „Neosexi“, einem lieblosen, mit ein paar Acid-Sounds angereicherten 4/4-Stampfer. „Sex Kamikaze“ klingt nach einem Techno-Club in den Neunzigern, vollgepackt mit komplett verstrahlten Feierköpfen. Es stampft so stumpf, dass man es kaum aushält – selbst als Techno-Fan. „Ich bin so romantisch“, behauptet Delgado dazu im Tonfall eines Beach-Club-Animateurs. Na, jetzt bitte nicht übertreiben!
Gabi Delgado solo ist nicht lustig, das zeigt schon der an Torwart-Trikots erinnernde Titel. Was kommt danach?“2″? Das will ich nicht hoffen.(GoldenCore/Zyx) JÜRGEN ZIEMER
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