BEATS :: von Kloos & Wellner

Puff Daddy und Toni Cottura beherrschen ja hierzulande die Rap-Landschaft – in den Charts zumindest. Die Konkurrenz, so scheint’s, versteckt sich – oder erschließt ganz neue Märkte. Fettes Brot haben zwar kein neues Album, mischen aber im Hörspiel „Die drei Fragezeichen – Im Bann des Voodoo“ (Europa/BMG) mit – in der Rolle einer HipHop-Boygroup, die gar nicht selber rappt…

Weil’s ganz ohne Pufiy doch nicht geht, vertraut Lynise Walters alias QUEEN PEN bei ihrem Debüt „My Melody“ (Universal) auf seine Qualitäten, um den Rap-Regentinnen Lil’Kim und Foxy Brown Paroli zu bieten. Puff Daddy kramt einmal mehr Pop-Hits der 80er Jahre heraus und versieht sie mit den passenden Grooves – dem Erfolg der Queen dürfte ja somit nichts mehr im Wege stehen.

3,0

der New Yorker AZ gibt sich nicht nur im wahren Leben bodenständig (er ist Besitzer eines Imbiß-Restaurants), auch textlich kommt er auf seinem zweiten Album „Pieces Of A Man“ (EMI) ohne Gangsta-Platitüden aus. Unüberhörbar sind seine Raps beeinflußt von den afroamerikanischen Vertretern der Beat-Generation; dazu bastelten Produzenten wie The RZA oder Dr. Dre kickende Beats. Eine Kombination, die diese Platte wirklich groß macht

4,0

Seinen dritten Geburtstag feiert das Label Wordsound mit der Veröffentlichung einer gelungenen Compilation: Exklusive Tracks von Prince Paul, DJ Vadim und Co. liefern den nötigen Treibstoff für eine zweistündige Reise in ferne Klangwelten von Dub, Jazz sowie Breakbeats. „Shake The Nations“ (Wordsound/EFA) – HipHop aus einer anderen Galaxie. 4,0

SENSATIONAL war unter dem Namen Totture einst Mitglied der Jungle Brothers. Unter neuem Pseudonym macht er jetzt LowFi-HipHop nachzuhören auf J^oaded With Power“ (Wordsound/EFA): 18 psychedelisch anmutende Tracks, hervorgezaubert von einem Vier-Spur-Mischer, zwei Plattenspielern und einem Mikrofon. Ein Album, das den Glauben an eine bessere Zukunft des HipHop weckt! 4,0

Irgendwo, ganz weit draußen in „outta space“, sitzt einer dieser Weltraum-Guerilleros ziemlich einsam in seinem Raumschiff. Und weil seine letzte Romanze mit Barbarellas Cousine schon lange her ist, ist er ein bißchen traurig und ertränkt seinen Gram in einer dieser Kaschemmen, wo sie einen abgedrehten Space-Funk spielen und lustige Drinks mixen. Und wenn er dann im Taxi nach Hause fliegt, kann man nur hoffen, daß im Radio dieses Album läuft: BUCKFUNK 3000. „First Class Ticket To Telos“ ist eine verkable Tour de force aus Electro, Future Funk und Wahnsinn von Cristian Vogels altem Kumpel Si Begg. 3,5

Nach zwei Jahren Pause ein neues Album von SVEN VÄTH zu hören, ist wie einen alten Freund wiederzutreffen: einen Menschen, den man aus irgendeinem Grund mag, der sich verändert hat und trotzdem immer noch der Alte ist. Nach seinen Ausflügen ins Lager der Konzept-Alben produziert er jetzt gegen alle Berührungsängste. Der Titelsong von „Fusion“ (Virgin) ist ein fulminanter Mix aus Electro, Big Beat und Jazz – aber nicht wirklich repräsentativ. Der Rest ist „Adult Clubbing“: reife Tracks zwischen Sound of Frankfurt, Electro und geschmackvollem Future -Midnight Music at its best! 4,0

Roots-Reggae, Dub, Toasring, Hip-Hop und Trommeln und Bässe in Zeitlupe – das sind die Zutaten, mit denen SMIGHT & MIGHTY schon vor knapp zehn Jahren den Weg für Massive Attack 8C Co. geebnet haben. So ist es bei ihrem Beitrag zur „DJ-Kicks“-Serie (K7/RTD) nur natürlich, daß viele Tracks von ihrem eigenen More Rockers-Label stammen. Das Ergebnis ist sicher kein spektakulärer DJ-Mix, aber eine phänomenale Compilation, die den Vibe einfängt, der als „Bristol Sound“ in die Welt posaunt wird. 4,0

PRESSURE DROP haben ihr drittes Album veröffentlicht. Wieder sensationell, sprüht vor Geschmackssicherheit – ein Kleinod. Den Titel gibt es beim nächsten Mal. 4,0

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