Bob Marley – Live At The Roxy

Das Konzert markierte Marleys Durchbruch auch in den USA

Am 11. Mai 1981 starb Bob Marley in Miami, gerade mal fünf Jahre, nachdem er bei diesem Konzert in einem populären Club am Sunset Strip mit den Wailers zur genauso kurzen wie steilen Superstar-Karriere abgehoben hatte. In Europa zu dem Zeitpunkt beinahe schon ein Pop-Idol, musste er Amerika erst noch erobern. Die LP, die nach Chris Blackwells untrüglichem Gespür die optimalen Voraussetzungen dafür bot, war „Rostaman Vibration“.

Das strategisch bestens geplante Promotion-Konzert für das neue Album fand am 26. Mai 1976 statt: So etwas wie ein kurzer und kompakter „Best Of-Rückblick auf die letzten drei Jahre, sprich „Trenchtown Rock“ und „Rebel Music“, „I Shot The Sheriff“, „No Woman No Cry“ und auch „Roots Rock Reggae“, der einzige – winzige – Single-Hit, den Marley jemals in Amerika landen konnte. Als Zugabe dann „Positive Vibration“. Und als Höhepunkt das Medley „Get Up Stand Up/No More Trouble/War“, Letzeres 24 Minuten perfekt inszenierte, jedoch nie routiniert anmutende Show.

Dieses Konzert im Roxy Club musste endlich sein: die richtige Band zur rechten Zeit offenbar auch am richtigen Ort. „Rastaman Vibration“ wurde denn auch zum Millonseller. Komplett mit der halben Stunde Zugabe kommt jetzt diese Doppel-CD. Historisch gesehen, ein wichtigeres Tondokument als „Babylon By Bus“. Exzellentes Remastering übrigens der damals mitgelaufenen Bänder.

Weniger plausibel erscheint wiederum, warum man keinen müden Dollar für Liner Notes ausgeben mochte, die diesen Auftritt in seiner Bedeutung gewürdigt hätten. Vielleicht niemanden gefunden.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates