Dusty Springfield :: A Girl Called Dusty

Die Bootlegger hatten die Nase wie immer vorn, das Business hinkte hoffnungslos hinterher. Als diese Bänder 1975 endlich offiziell erschienen, acht Jahre nach ihrer Bespielung, hohnlachte die Dylan-Gemeinde. Too little, too late. Wenn die Doppel-LP doch wenigstens ein getreues Dokument jener so fruchtbaren Sessions 1967 in Woodstock gewesen wäre, bei denen sich Dylan und die Hawks zusammengerauft hatten, bevor diese zu The Band wurden, doch konnte davon keine Rede sein. Overdubs und andere nachbereitende Eingriffe, die Inklusion späterer The-Band-Aufnahmen ohne den Vorsänger sowie die sträfliche Nichtberücksichtigung von Großtaten wie „I Shall Be Released“ und „Quinn The Eskimo“ hinterließen einen faden Beigeschmack. Dylan selbst zeigte Desinteresse, deklarierte die Sessions zu „unfinished therapy“. Trotzdem ist das Album jede Aufmerksamkeit wert, schon weil hier die Roots amerikanischer Musiktraditionen anschaulich und gedeihlich zusammenfinden. (Columbia/Sony)

„I liked Howlin‘ Wolf so much while he was living“, bekennt die Sängerin und Gitarristin aus dem Norden Mississippis, „so when he was gone I tried to make something similar.“ Eine Absichtserklärung, die Jessie Mae Hemphill nicht nur auf ihrem emblematischen Song „She-Wolf“ in die Tat umsetzte. Ihr rauer, ungeschliffener Folk-Blues aus Open Tunings und insistenten Riffs machte ihrem Vorbild alle Ehre. Dies ist eine Compilation aus Tracks ihrer beiden LPs und einer ursprünglich auf High Water erschienenen Single. ( Moi J’Connais)

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