MICHAEL COLLINS von Neil Jordan :: ab 3. April

Neil Jordans opulent inszeniertes Theorem über jenen richtigen Weg, eine verhaßte Besatzungsmacht zu stürzen, fand auch nach Erhalt des Goldenen Löwen von Venedig bei Kritikern nicht nur Zustimmung. Aber der Ire hat mit „Michael Collins“ genau das geschafft, wovon (fast) alle Regisseure träumen: Großes Kino zu machen und dabei sein politisches Credo doch nicht zu verleugnen. In seiner Aufarbeitung des irischen Freiheitskampfes von 1916-1922 unterscheidet er nicht zwischen gut und böse – gerade die Ambivalenz der Charaktere, deren private und taktische Krisen verdeutlichen die Mühen einer Revolution. Collins (Liam Neeson), genialer Organisator der IRA, reibt sich auf zwischen seiner Loyalität zu seinem Präsidenten (Alan Rickman), der Liebe zu Kitty (Julia Roberts) und zu seinem Land. Jeder Weg ist der falsche – und am Ende steht der Tod.

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