Mustard Seeds: Trio infernal

Eklektizismus, beherzt: Die Mustard Seeds sampeln gewitzt, ohne einen Sampler zu benutzen. Aufseiner Reise von den Sechzigern (allmächtige Beades!) über die Achtziger (große Hüsker Du!) in die Neunziger (tapfere Offspring!) hat das amerikanische Trio lauter Melodie-Partikel eingesammelt – und daß immer mal wieder auch gern die Siebziger (unvergängliche Boston!) gestreift werden, das schafft einen interessanten Verfremdungs-Effekt. Zwischen den geschmeidigen Harmonien und den brüsken Grunge-Ausbrüchen erreichen die Mustard Seeds auf ihrem gleichnamigen Debüt eine erfreuliche Streubreite.

So unbekümmert der Umgang mit dem musikalischen Erbe, so schmissig auch ihre Texte: In Songs wie „Bulldozer“ lassen sie dem fröhlichen Nonsens freien Lauf, in „Red Mountain“ richten sie einen Brief an denselben „Mr. Green“, den sie in einem anderen Song besingen.

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