Snowblink :: Long Live
Genialische Songwriter, Teil 2: Auf einem Dach in Cordoba will Howe Gelb diese Lieder mit ein paar Flamenco-spielenden Gypsies um den Gitarrenvirtuosen Raimundo Amador aufgenommen haben. Wenn dem so ist, hat er seine zerlumpte Lyrik ziemlich unbeeindruckt von der Umgebung in den spanischen Himmel geraunt. Das Flamenco-Backing ist zwar ganz schön, aber richtig zwingend ist diese Verbindung nicht. Nur im Jazz können die unterschiedlichen Welten an einigen Stellen zusammenfinden. (Fire/Cargo)
Die Zusammenarbeit zwischen dem Dichter Aidan Moffat und dem Jazzer Bill Wells begann schon, als Wells 2003 auf dem Arab-Strap-Album „Monday At The Hug & Pint“ gastierte. Nach acht Jahren haben sie nun ein Album fertig. Moffat grummelt seine mit Grantigkeiten, unglücklicher Liebe, Sex und weniger freudvollen, den menschlichen Körper betreffenden Phänomenen gespickte Lyrik also dieses Mal über perlenden Barjazz, schwelgende Streicher, Grooves und verquere Rhythmen. Herrliche Lieder für alle, die sich auf der falschen Seite von Samstagnacht befinden. (Chemikal Underground/ Rough trade)
Eine echte Entdeckung ist dieser Songwriter aus dem Süden Englands. Ein Romantiker, der – inspiriert von den Reiseberichten Patrick Leigh Fermors – mit geschulterter Gitarre in die Welt hinauszog und durch Griechenland, Schweden und Frankreich wanderte. Die Heimat jedoch war in seinen Liedern immer präsent, das kann man auf diesen britisch folkig grundierten frühen Aufnahmen hören. Aber dies ist keine humorlose Roots-Veranstaltung, diese Songs übers Lesen und Reisen haben eine melancholische Pop-Qualität, die an den tragisch verstorbenen norwegischen Songwriter Thomas Hansen alias St. Thomas und ein kleines bisschen an (nicht erschrecken) Peter Sarstedt erinnern. (KF Records/Broken Silence)
Das Ensemble aus New Jersey in dem auch Sufjan Stevens schon mitspielte, hat nun ein eigenes Label gegründet. Die erste Veröffentlichung soll da natürlich – wie der Titel schon vermuten lässt – vom Besten sein, und in der Tat bündeln Danielson hier all ihre Qualitäten, rühren aus Country, Folk und Gospel eine sehr eigenwillige psychedelische Americana-Mischung an. So hätte vielleicht Syd Barrett geklungen, wenn er Mormone gewesen wäre. (Fire/Cargo)