Stay :: Marc Forster

(start 23.2.) Nach seinem Drama „Monster’s Ball“ und dem Märchen „Wenn Träume Fliegen lernen“ hat der deutsch-schweizerische Forster wieder das Genre gewechselt und zeigt sich auch mit diesem Psycho-Thriller als beachtlicher Filmemacher. Henry (Ryan Gosling) landet nach einem schweren Autounfall, an dessen Hergang er sich nicht mehr erinnern kann, bei dem New Yorker Psychiater Sam (Ewan McGregor). Selbstzerstörerisch drückt sich der junge Maler eine Zigarette auf dem Unterarm aus und verkündet, er werde sich an seinem 21. Geburtstag umbringen. Sam will ihn davor bewahren, dafür dessen familiären Hintergrund erkunden – und gerät in einen Sog aus Lügen und Geheimnissen, der auch seine labile Freundin Lila (Naomi Watts) mitzureißen droht. Mit hypnotischen Bildern, surrealen Begegnungen und ausgeklügelten Hinweisen wandelt Forster zwischen Bunuel, Hitchcock und Lynch. Tote stehen wieder auf, Situationen wiederholen sich, identisch gekleidete Menschen laufen wie geklonte Drillinge herum, faszinierende Kameraschwenks öffnen neue Szenen. Die US-Kritiker haben „Stay“ fast alle verrissen. Vielleicht ist ihnen dieses Labyrinth, das noch am Ende viel Raum für Interpretationen läßt, zu europäisch.

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