Stories We Tell :: Regie: Sarah Polley

„Du siehst gar nicht aus wie dein Vater“ – diese Bemerkung ihres älteren Halbbruders ließ die kanadische Schauspielerin und Filmemacherin Sarah Polley nicht los. Sie war noch ein Teenager, als dieser Satz fiel. Ihre Mutter, Diane, einst ein kanadischer Fernsehstar, war an Sarahs elftem Geburtstag an Krebs gestorben, und Sarah wuchs bei ihrem (vermeintlichen) Vater, Michael, einem britischen Schauspieler, auf. Mit Mitte 20 ging sie dem großen Geheimnis ihrer Familie auf den Grund und machte Entdeckungen, die nicht nur ihr eigenes Leben veränderten. In der Dokumentation „ Stories We Tell“ erzählt sie mit Heimvideos, nachgestellten Super-8-Filmen und Erinnerungen ihrer Verwandten auf warme, humorvolle und intime Art die Geschichte der Familie. Doch Polley geht es in ihren Familienmemoiren um mehr als nur die Darstellung eines Einzelschicksals: Ihr Film ist zugleich eine Art Essay über das Geschichtenerzählen selbst, über Erinnerung und Verdrängung. Im letzten Viertel verliert sie in ihren Reflektionen über Wahrheit und Subjektivität allerdings ein bisschen den Faden.

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