The Black Keys

„Ohio Players“

Nonesuch/Warner (VÖ: 5.4.)

Mit Noel und Beck: Eines der besten Alben des Duos

Für ihr zwölftes Album haben Dan Auerbach und Patrick Carney ihre Freunde angerufen. Ein Dutzend Musiker:in nen sind an der Komposition und Produktion der 14 neuen Black-Keys-Songs beteiligt. Zum Beispiel Noel Gallagher, mit dem das Duo in London drei Songs schrieb und live aufnahm. Eines davon, „On The Game“, ist eine großartige Arena-Hymne, in der man Gallaghers Handschrift wahrzunehmen meint. Allein dieses Lied ist das ganze Album wert.

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Noch entscheidender für „Ohio Players“ ist die Zusammenarbeit mit Beck, den Auerbach und Carney kennen, seit sie ihm 2003 bei einer „Saturday Night Live“-Aftershow ein Demo ihres zweiten Albums in die Hand drückten. Becks Melange aus Blues, Hip Hop und postmoderner Lyrik habe ihnen den Weg gewiesen, sagen die Black Keys. Bei sieben Liedern ist der Kunstmusiker zu hören (auch als Sänger). Eines von ihnen, „Candy And Her Friends“, kann man als Hommage an Becks frühe Jahre verstehen – es erinnert von ferne an „Devils Haircut“. Auch Greg Kurstin, damals Becks Keyboarder und heute Starproduzent, hat an dem Album mitgearbeitet.

Die Black Keys platzen vor Ideen

Zudem spielt der HipHop auf „Ohio Players“ eine große Rolle. Dan The Automator, Juicy J und Lil Noid sind an Tracks beteiligt, die in Auerbachs Blues-Lo-Fi-Manier wundervoll knarzen und krächzen. Insgesamt ist die Produktion noch enthusiastischer als bislang in diesem an hervorragen dem Sounddesign reichen Œuvre. Die Black Keys platzen vor Ideen. Der Auftakt, „This Is No where“, ist R&B mit Garagenschlagzeug und hat eine der besten Hooks, die Auerbach je eingefallen sind.

Der Sixties-Power Soul von „Don’t Let Me Go“ wird im Refrain zu einer Disco-Hymne. Ähnlich funktioniert der verzerrte Neo-Soul von „ You’ll Pay“. Der psychedelisch aufgeladene Hippie-Pop von „Beautiful People (Stay High)“ wird mit Bläsersätzen angereichert. Man spürt, wie aufgeregt die Black Keys sind – sie haben begriffen, dass sie so renommiert sind, dass ihnen auch Weltstars nicht die Show stehlen.