The Doors :: Live At The Matrix
Diesmal ein Konzert-Dokument aus den frühen Tagen der Band
Stets wird es Anlässe für weitere Aderlässe am schütteren body of work dieser kurzen Karriere geben — bis das letzte Orgelseufzen dokumentiert, die letzte Zeile Bierdeckelpoesie gedeutet ist. Diesmal ist es Morrisons 65. Geburtstag am 8. Dezember, den der Sänger bekanntlich ebenso wenig selbst begehen kann, wie er jemals Einspruch erheben konnte gegen die immer seltsamere Blüten treibende „Nachlassverwaltung“ der Doors-Erben. Deren Konten ist nun auch diese Veröffentlichung einer — freilich längst von Bootlegs bekannten – Aufnahme aus San Francisco sicher bekömmlich. Komplettisten rinden hier immerhin die einzige Aufnahme der Doors-Version von Allen Toussaints „Get Out Of My Life, Woman“.
Injenem Frühjahr 1967, kurz bevor San Francisco und die Doors gleichzeitig ins Zentrum der Weitaufmerksamkeit rückten, waren Letztere zwar nur eine weitere kalifornische Nachwuchsband, hatten aber mit „The Doors“ bereits einen ersten Beweis ihrer musikalischen Potenz abgeliefert. Und während draußen in Haight-Ashburysit ins veranstaltet wurden, hielten die späteren Apologeten der Bewegung im „Matrix“-Club vor einer Handvoll Zuhörer eine Art öffentliche Probe ab.
Kaum unterbrochen von Publikumsgeräuschen, spielte die Band selbstvergessen vor allem Songs der ersten LP, aber auch frühe Versionen künftiger Glanztaten wie „People Are Strange“ und legte dabei deutlich ihre Blues-Wurzeln offen. Opulenz und Schamanentum, aber auch die Grandezza späterer Tage lagen in weiter Ferne, und so dokumentiert die Aufnahme auch die Suche der Doors nach einer eigenen musikalischen Sprache.
Bruce Botnick hat die Aufnahmen restauriert und — soweit möglich-aufpoliert. Die fürden Doors-Sound so wichtigen Hallräume fehlen jedoch völlig, und nicht nur „Who Do You Love“ liegt unter rauschenden Indifferenzen begraben. Zudem ermüden die endlosen Orgel-Improvisationen vor allem auf der zweiten CD—ein den Konzerten der Doors freilich stets anhaftender Makel.