„Shoah“-Regisseur Claude Lanzmann gestorben

Der Filmemacher und Journalist beschäftigte sich ein Leben lang mit dem Holocaust und drehte mit seiner außergewöhnlichen Doku „Shoah“ im Jahr 1985 einen der wichtigsten Filme über das Thema. Nun ist er mit 92 Jahren gestorben.

Der französische Regisseur Claude Lanzmann ist im Alter von 92 Jahren gestorben, wie die französische Zeitung „Le Monde“ am Donnerstag berichtet.

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Mit seinem experimentellen neunstündigen Doumentarfilm „Shoah“ (1985) über den systematischen Massenmord an den europäischen Juden wurde der lautstarke Intellektuelle berühmt. Für den Film interviewte er zahlreiche Zeitzeugen, darunter auch einen ehemaligen Nazi-Schlächter. In der Dokumentation „Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr“ verarbeitete Lanzmann Filmmaterial über den Aufstand im Vernichtungslager Sobibor, das in „Shoah“ keine Verwendung gefunden hatte.

Lebensthema Holocaust

Lanzmann wurde am 27. November 1925 in Paris geboren und ist Enkel jüdischer Immigranten aus Osteuropa. Zeit seines Lebens beschäftigte ihn nicht nur das Thema Holocaust – zu dem er leidenschaftlich auch mit anderen Künstlern in Streit geriet, darunter auch Steven Spielberg nach dem Dreh von „Schindlers Liste“ -, sondern auch die Gründung und Entwicklung Israels.

Lanzmann arbeitete auch als Journalist. Die deutsch-französische Beziehung nach dem Krieg nahm einen großen Teil in seinen zahlreichen Schriften ein. Mit „Der patagonische Hase. Erinnerungen“ schrieb er eine vielbeachtete Autobiographie.

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