Smith Westerns

All the young dudes: Die Smith Westerns sind Chicagos Nachwuchs für Glam und Garage Rock. Ein paar Singles sowie das charmant schroffe LoFi-Debüt von 2009 machten das Trio um Sänger und Gitarrist Cullen Omori zum lokalen Liebling. Früh übt sich: Die Smith Westerns waren damals gerade mal volljährig. Auf dem neuen Werk, „Dye It Blonde“, bleibt der schräge Spaß des Erstlings ein wenig auf der Strecke, weil Chris Coady (Beach House, Yeah Yeah Yeahs) ordentlich produzieren kann. Doch die Smith Westerns eifern weiter dem frühen Bowie nach, wuchern mit dem Pfund ihrer Jugend und bekommen einen großen Sound hin, der sich hören lassen kann. Omoris Vorlieben fügen sich in dieses Klangbild.

Blond oder schwarz?

Wir haben die Platte „Dye It Blonde“ genannt, um zu sagen: Wir machen jetzt etwas anderes, wir donnern uns auf. Die Haare blond färben, das ist ja eine Veränderung, ein künstlicher Eingriff. So funktioniert unsere Kultur – was uns nicht gefällt, packen wir anders ein.

Allein oder zusammen?

Wir sind im Moment viel unterwegs und haben dauernd Menschen um uns herum. Auch wenn du auf der Bühne stehst, gucken die Leute dich ständig an. Ich wäre gern mal wieder eine Weile alleine.

Schicksal oder Zufall?

Alles dreht sich um Schicksal, the final destiny. Meine Eltern haben mir immer gesagt, Junge, du bist deines eigenen Glückes Schmied, du kannst das Leben in die Hand nehmen. Aber ich sitze lieber rum und warte ab.

Stadt oder Land?

Die Stadt. Ich habe mein ganzes Leben in Chicago verbracht. Wenn man hier erst zur High School geht und dann zum College, ist alles sehr vertraut. Das tut mir gut, ich mag es, mich auszukennen. Wenn ich zum Beispiel meinen Computer anschalte und auf meinem Desktop sieht es aus wie immer, das gefällt mir.

Frühling oder Herbst?

Frühling – es ist schön, wenn der Winter aufhört. Außerdem ist mein Geburtstag im Frühling.

Sechziger oder Siebziger?

Die Siebziger. Die Leute waren damals so fokussiert, sie wollten etwas verändern. Unsere Kultur macht uns ja bloß selbstzufrieden und satt. Auch für die Musik waren die Siebziger besser: Die Bands, die in den Sechzigern angefangen haben, haben sich erst dann richtig gut entwickelt.

Bowie oder Bolan?

Bowie. Sein Katalog ist unfassbar – wie er sich von einer Platte zur nächs- ten verändern konnte, das ist beeindruckend. Bolan war mehr oder minder immer derselbe, und außerdem hat er viele Sachen überproduziert. Ich kann verstehen, dass die Leute Bowies Einfluss aus unserer Musik heraushören wollen. Aber mir geht es mehr um den Song als um den Einfluss. Ich schreibe nicht, um jemanden zu ehren. Ich schreibe nur für mich selbst.

Lennon oder McCartney?

John. Paul war viel zu süß und fröhlich. (SCHLÜ)

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