Am Montag (25. April) wurde öffentlich, dass Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter für rund 44 Milliarden US-Dollar aufkauft. Vergangene Woche hatte der Verwaltungsrat des Internet-Unternehmens noch versucht, eine Übernahme durch den Tech-Milliardär zu verhindern. Jetzt hat sich die Social-Media-Plattform ihrem Schicksal gefügt.
Twitter auf einmal überzeugt
In einer Montag (25. April) veröffentlichten Erklärung bestätigte Twitter die Nachricht: „Der Twitter-Vorstand hat das Angebot von Elon Musk in einem durchdachten und umfassenden Prozess geprüft und sich dabei bewusst auf den Wert, die Sicherheit und die Finanzierung konzentriert“, sagte der CEO Bret Taylor. Und weiter: „Die vorgeschlagene Transaktion wird eine beträchtliche Barprämie einbringen, und wir glauben, dass dies der beste Weg für die Twitter-Aktionäre ist“, so der unabhängige Vorstandsvorsitzende von Twitter.
„Ich hoffe, dass selbst meine schlimmsten Kritiker auf Twitter bleiben“
Musk begründet sein Interesse an Twitter mit angeblichen Einschränkungen der Redefreiheit bei dem Kurznachrichtendienst, die er abstellen wolle. Nach seiner Übernahme hoffe er, dass auch seine „schlimmsten Kritiker“ auf Twitter bleiben – denn das sei das Wesen der Redefreiheit. Der reichste Mensch des Planeten musste für den Kauf im Übrigen auch auf horrende Kredite über rund 25,5 Milliarden Dollar zurückgreifen; besteht sein Vermögen doch fast ausschließlich aus Aktien von Tesla und seiner Weltraumfirma SpaceX.
I hope that even my worst critics remain on Twitter, because that is what free speech means
— Elon Musk (@elonmusk) April 25, 2022
Berichten zufolge wird das Unternehmen durch die Übernahme von der Börse genommen und in die Privatwirtschaft überführt. Die Aktionäre erhalten rund 54,20 US-Dollar in bar für jede Twitter-Aktie, die sie besitzen – das bedeutet einen Aufschlag von 38 Prozent auf den Aktienkurs am Tag bevor Musk seine Beteiligung an dem Unternehmen bekanntgab.
Gemischte Reaktionen
Die Gerüchte, dass Musk die Social-Media-Plattform aufkaufen könnte, lösten bereits in den vergangenen Tagen heftige Reaktionen aus. Auch jetzt haben sich zahlreiche Musiker*innen geäußert. Der Bassist Wolfgang Van Halen beispielsweise ist offensichtlich kein Fan des Unternehmens. Er twitterte: „Ich hoffe, dass Tesla Man morgen auf ‚Löschen‘ drückt.“
I hope Tesla Man hits delete tomorrow.
— Wolf Van Halen 🐺 🚐 🙌 (@WolfVanHalen) April 25, 2022
Anderen scheint die Übernahme egal zu sein – so postete der US-amerikanische Gitarrist Mark Morton süffisant: „OMG….wir sind dem Untergang geweiht ….Was ist, wenn Oprah Winfrey Pinterest kauft?!? WHO GIVES A SHIT“.
OMG….we’re doomed ….What if Oprah Winfrey buys Pinterest?!?
WHO GIVES A SHIT
— Mark Morton 🇺🇸 (@MarkDuaneMorton) April 25, 2022
Der Gitarrist Doc Coyle schrieb: „Dies ist schon jetzt ein Allzeithoch für reaktionäre, emotionale, hyperbolische Fehltritte auf Twitter. Sie sind nicht nach Kanada gezogen, als Trump gewonnen hat, Sie werden Twitter nicht verlassen.“
This is already an all-timer for reactionary, emotional, hyperbolic bad take days on Twitter.
You didn’t move to Canada when Trump won, you ain’t leaving Twitter.
— Doc Coyle (@DocCoyle) April 25, 2022
But, the Elon simps have to be one of the most pitiful sects of humans. Carrying water for the richest dude on earth because he annoys the group of people you hate is just so damn corny.
“We hate the same people” as a unifying force is shitty thing amplified by social media.
— Doc Coyle (@DocCoyle) April 25, 2022
Auch den Rapper Ice-T lässt die Nachricht nicht kalt.
Oh Shit… I called it this morning…. ‘The Tension Mounts!’ Elon Musk acquires Twitter for roughly $44 billion – The Washington Post https://t.co/IumDYVa1cw
— ICE T (@FINALLEVEL) April 25, 2022
Der ehemalige Mötley-Crüe-Songwriter und Guns-N’Roses-Gitarrist DJ Ashba überreichte Musk als einer der wenigen Musiker digitale Blumen.
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Der deutsche Twitter-Clown El Hotzo sieht die Eigentumsverhältnisse großer Internet-Firmen hingegen kritisch:
nach der Übernahme Twitters durch Elon Musk ist hier eine kleine Übersicht nennenswerter Social Networks, die nicht unter der Kontrolle eines größenwahnsinnigen Milliardärs stehen:
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— E L H O T Z O (@elhotzo) April 25, 2022