Die Pearlfishers: ein sonniges Schotten-Duo

Schottland ist das Kalifornien Europas. Wer das noch nicht wußte, sollte sich „The Strange Underrvorld OfThe Poppies “ der Pearlfishers anhören. Ein Duo aus Glasgow, eine Platte im Geiste der Beach Boys. David Scott, einer der beiden Multiinstrumentalisten, erklärt den Zusammenhang: „Schotten sind sehr optimistische Leute. Wir sind eigentlich meist sehr gut drauf. Dumm nur, daß es bei uns dauernd regnet. Deswegen haben wir eine spezielle Affinität zu diesem L. A.-Vibe, machen gern sonnige Platten.“ Anfang des Jahres wurde ihr sonniges Werk bei dem kleinen Label Marina veröffentlicht, nun kommt es eine Etage höher noch einmal heraus: bei Sony Music „Wir sind richtig aufgeregt“, meint Scotts Partner Brian McAlpine. „Wir fühlen uns wie Schuljungs beim ersten Klassenausflug.“

Genau so fühlten sie sich schon einmal, vor anderthalb Jahren, als sie beim Idol Brian Wilson vorsprechen durften. Die Gelegenheit ergab sich, da Wilsons Manager David Leaf ein Fan der Pearlfishers ist. Eines Tages war Wilson in London und Leaf lud die beiden ein, ihn zu treffen. Und, wie seltsam war er? „Das kann man nicht leicht beantworten“, sagt David. „Er hatte ’nen ziemlichen Jetlag. Jedem anderen würde man zugestehen, daß er ein bißchen müde ist, bei Brian denkt man sofort: Er ist echt seltsam. Dabei ist er sehr gut beieinander.“ Wilson gab einige Weisheiten an seine Epigonen weiter: „Natürlich müssen wir mit unserer Musik spirituelle Energie weitergeben.“

Und wie hat der Meister geguckt? Brian macht es nach. Was hat er noch gesagt? David gibt das komplette Gespräch wieder. Aber lassen wir das. Daß in Großbritannien Bands gegründet werden, damit deren Musiker ihre Götter treffen können, ist schon länger bekannt. Was Liam Gallagher aber mit Paul McCartney besprochen hat, hingegen nicht. Was eigentlich schade ist. Ralf Schlüter

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