Neu im Plattenregal: Die Alben der Woche vom 10. Juni 2011

Hier wieder unser ausführlicher Blick auf die Neuheiten der Woche - mit simfy-Streams, Videos, Rezensionen und allem. Heute mit MiMi, Scott Matthew, Chilly Gonzales, Fink u. a.

Hier wie immer eine Auswahl der neuen Alben im simfy-Stream. Die Songs im Player bleiben ca. zwei Wochen hörbar. –


Anders/Fahrenkrog – „Two“ (We Love Music/UDP/Universal)
Wir haben die Herren ja schon online zu Wort kommen lassen – und prompt ein wenig Dresche bezogen. „Oh oh, nun wackelt mein Abo aber wirklich“, hieß es von einem Leser. Nun ja – man muss es ja nicht gut finden, aber der Modern Talking-Restposten und der „Nena“-Hitschreiber legen sich einfach zu sehr ins Zeug, als dass man sie völlig ignorieren könnte. Die „Live“-Premiere ihres Songs „Gigolo“ erfolgte übrigens im Frühstücksfernsehen auf Sat 1. Ganz nah an der Zielgruppe, könnte man sagen…


Broilers – „Santa Muerte“ (People Like You/Century Media/EMI)
Die Review gab’s schon online zu lesen. Hier der Clip zur Single und eine Kurzdoku zum Album:


Andrea Corr – „Lifelines“ (AC Records / Tonpool)
Die jüngste und bekannteste der Corr-Schwestern hatte sich in den letzten Jahren eher vom Musikmachen zurückgezogen und sich der Schauspielerei gewidmet. Der Grund: Sie war des Musikbusiness überdrüssig geworden – und hatte nach eigener Aussage auch die Liebe zur Musik verloren. Dank Produzent John Reynolds hat sich das nun wieder geändert – statt sich aber am eigenen Schopfe aus dem Sumpf zu ziehen, hat sie die Songs gecovert, die sie im Leben besonders berührt haben. Das klingt natürlich alles sehr radio friendly, dank ihrer wandelbaren Stimme sind aber auch einige wahrlich schöne Versionen zu finden. „Pale Blue Eyes“ von Velvet Underground zum Beispiel (co-produziert von Brian Eno) und – wenig naheliegender „Tomorrow In Her Eyes“ von Ron Sexsmith. Wir trafen die Dame zum Interview – wo sie uns erzählte, warum sie gerade Sexsmith und später noch Daniel Johnston covert. Hier das Video, zum leider schlechtesten Song des Albums:


Destroyer – „Kaputt“ (Dead Oceans/Cargo)
Man könnte etwas gehässig sagen, dass Dan Bejar im direkten Vergleich zu Bon Iver den besseren Zugang zum Sound der 80er hat. Seine für Destroyer-Verhältnisse erstaunlich zugänglichen Kompositionen klangen selten so schön und komplex wie auf diesem schönen Album, das komplett im simfy-Player zu hören ist. Der Clip zum Titeltrack – eines der besten Videos seit langem:


Fink – „Perfect Darkness“ (Ninja Tune/Rough Trade)
Die Review gibt’s bereits online. Außerdem gibt es in den nächsten Tagen eine Road Movie-Galerie von Fink sowie ein Interview. Hier die erste Single:


Chilly Gonzales – „The Unspeakable“ (Wagram/Edel)
Ganze vier Sterne gibt es in unserer „Beats“-Kolumne: „Warum hat Gonzales noch keine eigene Show auf Arte? Niemand im Pop ist so unterhaltsam und amüsant wie der Original Prankster. Zugegeben: Die Idee, mit einem großen Orchester ein HipHop-Album aufzunehmen, ist fragwürdig. Das Ergebnis nicht. Morricone, Tschaikowsky und Philip Glass bauten das solide Fundament für die monumentalen Arrangements, auf denen der Rapper flaniert wie eine kanadische Mischung aus Kanye West und Eminem.“ Nächste Woche gibt’s ein Videointerview mit dem Herren. Hier ein schönes Videomedley zum Album:


Scott Matthew – „Gallantry’s Favorite Son“ (Glitterhouse/Indigo)
Der Herr war schon die ganze Woche über ein Thema bei uns. Hier hatten wir die Review und hier ein Interview mit Live-Session. Da fehlt doch eigentlich nix mehr.

MiMi – „Road To Last Night“ (Warner)
Hier gibt’s die Review zum Album von Westernhagens Tochter MiMi – ein Portrait der Dame folgt in der kommenden Juli-Ausgabe. Hier der Clip zur Single „Once Again“:


Peter Murphy – „Ninth (Nettwerk/Soulfood)
Zweieinhalb Sterne gibt es für das neue Album von Peter Murphy in unseren Kurz-Rezensionen. Und diese Worte: Peter Murphy sang bei Bauhaus und half, den den Goth- und Wavepop der Achtziger zu entwickeln. Dieses späte Solowerk fällt aus der Zeit, weil Murphys strenger Gesang unpassend wirkt, obschon er eine Reihe nostalgischer Gefühle auslöst. Am besten sind die Lieder ohne dröhnende Gitarren.“


„Total – From Joy Division To New Order“
Eine etwas seltsame, wenn auch musikhistorisch schlüssige Best of, die das Werk von Joy Division auf fünf relevante Tracks runterdampft und dann den Werdegang zu New Order nachzeichnet. Der Bruch fühlt sich beim Hören gar nicht hart an, wie man dachte, und auch die Songauswahl danach geht klar – nur leider wirkt das alles ein bisschen lieblos, was auch an den etwas uninspirierten Musik-Journa-Linernotes mit Kommafehler liegen könnte. Immerhin gibt’s einen neuen New Order-Song namens „Hellbent“ drauf.

Owl City – „All Things Bright And Beautiful“ (Universal Records)
Hatten wir schon vor einer Woche,
kann man bei uns hören. Ob der Kellerstudio-Emo-Bubi unter Postal Service-Plagiatsverdacht den Erfolg des Debüts toppen kann? Man weiß es (noch) nicht.

Pigeon Detectives – „Up Guards And At ‚Em!“
Man fragte sich schon vorher: Braucht man die Pigeon Detectives noch? Leider beantworten sie die Frage mit ihrem Album durch ein lautes „Nein!“. Aber das steht überzeugender in dieser Review. Hier eine Studioversion von „She Wants Me“:


Selig – „Eine wirklich gute Zeit“ (Download via iTunes)
Als Geschenk an die Fans verschenken Selig das Live-Set vom Rock am Ring-Auftritt am vergangenen Wochenende. Für 3,99 Euro kann und soll man da nicht meckern. Gibt’s nur während der Festivalsaison. Hier der Hit:


Neil Young & International Harvesters – „A Treasure“ (Reprise/Warner)
Vier Sterne gibt’s von Arne Willander: „Die ‚Archive Performance Series‘ wird allmählich zum kostbarsten Kleinod in Neil Youngs Werk. ‚A Treasure‘ ist eine Sammlung von Stücken, die Young 1984 und 85 bei Konzerten mit den International Harvesters spielte, ein herzergreifender Reigen von Country- und Folk-Songs. ‚Old Ways‘, die Platte von 1985, vermittelt nur eine Ahnung von dem wohligen Sentiment, das Songs wie ‚Bound For Glory‘ verbreiten. Fiddle, Pedal Steel und Banjo harmonieren wie beim Gemeindefest, Grandma tanzt, Papa steht am Grill, für die Kinder gibt es Ahornsirup.“ Wir verlosen nächste Woche die schmucken Vinylversionen. Hier das herrlich schräge Grummelvideo zum technischen Aspekt des Release:

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