JUD – Sufferboy :: Apokalyptische Rockmusik mit viel Intensität und Schmerz

Nach bald sieben Jahren eine neue Platte von JUD, damit war nicht zu rechnen. Jedenfalls hat David Clemmons seinen künstlerischen Output ja schon vor langer Zeit auf Alleingänge und die Band Fullbliss verteilt, es drückt nicht mehr so. „Sufferboy“ entstand mit der derzeitigen Besetzung (Clemmons plus Jan Hampicke und James Schmidt), aufgenommen wurde in Berlin, wo Clemmons die meiste Zeit lebt. Produzent Jon Caffery ist eine Art Szeneveteran, der Düster-Fürsten wie Joy Division und die Einstürzenden Neubauten auf der Referenzliste hat (allerdings auch die Toten Hosen).

Auf „Sufferboy“ wird wieder derbe gedräut, die Gitarren wälzen sich wie glühende Lava unter bis zum Anschlag geprügelten Trommeln. Die Szenerien sind apokalyptisch, die Wut ist hässlich und erbittert. Image ist nichts, Schmerz ist alles, so betreiben JUD ihren harten Indie-Rock, der altmodisch ist, aber sicher eine ergebene Gefolgschaft hervorbringt. Und diese Intensität! Die ist unerhört. „You’ll say to us that you’ll die for us“, schnaubt Clemmons in „What Are You Made For?“, „Who is really alive? I’m so fucking alone.“ Weiter hinten auf der Platte werden die Gitarren noch fieser, die Playbacks wühlen sich durch übersättigte Tonbänder, als wollten sie sich einen Weg ins Freie kämpfen. Ain’t no rest for the wicked.

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