Nick Garrie :: The Nightmare Of J. B. Stanislas

Garries verschollenes Hauptwerk aus dem Jahr 1969, erweitert

Bis 2005 war dieses Album ein Gerücht: Es soll in Frankreich aufgenommen worden und 1970 in wenigen hundert Exemplaren verbreitet worden sein; nur wenige Kopien waren für viel Geld zu haben. Dann erschien tatsächlich eine CD mit „The Nightmare Of J. B. Stanislas“ – und wirklich: Der üppige Barock-Pop, die himmelstürmenden Melodien, der Hippie-Optimismus, Country-Manierismen und der jungenhafte Gesang von Nick Garrie haben die Größe von „Scott 4“, „Bryter Layter“, „All Things Must Pass“ und Jimmy Webbs frühen Songs.

Der britische Songschreiber Garrie hatte überhaupt nur drei Platten aufgenommen, eine soll Nummer eins in den spanischen Charts gewesen sein, und in Spanien hat man sich um den Emigranten wohl auch jahrelang bemüht. Jetzt erscheint „J. B. Stanislas“ zum 40. Jubiläum als Doppel-CD mit schlichten Demos der vaudevillehaft produzierten Stücke, Garrie soll damals mit den Streicher- und Kirmes-Arrangments nicht zufrieden gewesen sein. Doch seinen schlichten Gitarren-Versionen fehlt genau der überbordende Lyrizismus, das Herzzerreißende und Zeitgeistige der Streicher-Arrangements. Spätere Aufnahmen wie eine Version von „Que Sera Sera“, hier ergänzt, gerieten gar peinlich. Im letzten Jahr veröffentlichte Nick Garrie immerhin eine solide Folk-Platte. Doch den Zauber von „J. B. Stanislas“ konnte der komische Heilige nie mehr erreichen. (Elefant) arne willander

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