NRW-Landesregierung muss AfD-Fragen zu Heinos SS-Liedern beantworten

Im März hatte Schlagerstar Heino NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach ein Geschenk gemacht, das deutschlandweit für Aufmerksamkeit sorgte.

Als einer von 47 sogenannten „Heimatbotschaftern“ hatte Heino im März Ina Scharrenbach, der Ministerin für Heimat in Nordrhein-Westfalen, ein zunächst unscheinbar daherkommendes Geschenk gemacht. Er überreichte ihr beim ersten NRW-Heimatkongress in Münster eine Schallplatte mit Volksliedern („Die schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandslieder“, aus dem Jahr 1981). Doch unter den 24 Tracks befanden sich auch „Wenn alle untreu werden“ und „Flamme empor“. Beide Lieder tauchten einst in SS-Liederbüchern auf und sind daher schon seit langer Zeit verfemt.

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Nun beschäftigte sich auch die Landespolitik mit dem Thema, nachdem die AfD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag zwei so genannte „Kleine Anfragen“ gestellt hatte. So musste die von CDU und FDP geführte Regierung diese Anfragen innerhalb weniger Wochen beantworten. „Welche vertraglichen Vereinbarungen bestehen zwischen Heino und der Landesregierung?“, war eine der beiden Frage. Das Heimatministerium fand dazu eine kurze Antwort: „Keine.“ Man habe etwa 50 Heimatbotschafter herausgesucht und zu einem „Heimatkongress“ eingeladen. Der im Grunde einzige Prominente, der folgte, war Heino.

Heino und Hannelore
Heino und Hannelore

Heino und Heimat

Die eingeladenen Personen seien lediglich „gebeten worden, ihre individuelle Interpretation von Heimat zu schildern, um damit die Vielfalt des Begriffes zu dokumentieren.“ Das Ministerium bestätigte noch einmal den Erhalt des musikalischen Geschenks: „Es wurden insgesamt zwei Schallplatten und vier CDs am Rande des Kongresses überreicht. Diese spiegeln die Bandbreite des musikalischen Schaffens des in der Frage benannten Künstlers wider.“

Während die darauf enthaltenden SS-Lieder für hämische Kommentare im Netz sorgten und die Boulevardpresse beschäftigten, schien Heimatministerin Scharrenbach wenig beeindruckt gewesen zu sein. Im Landtag hieß es: „Die Landesregierung sieht keinen Zusammenhang zwischen den Textinhalten der übergebenen Schallplatte und dem von ihr definierten Heimatbegriff.“

Hannes Magerstaedt Getty Images
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