Ulli Edel – Der Baader Meinhof Komplex

Verrissen, beschimpft, verklagt: Trotz so viel Kritik und Ablehnung hat die von Bernd Eichinger produzierte Verfilmung des unverwüstlichen Bestsellers von Stefan Aust einen erstaunlichen Erfolg hingelegt. Immerhin 2.4 Millionen Deutsche sahen den „Täterfilm“, wie Familien der RAF-Opfer klagen, der dennoch für den Auslands-Oscar nominiert war. Dass Eichinger und Edel es nicht jedem recht machen würden und auch nicht könnten, muss wiederum jedem klar gewesen sein. Tatsächlich wirken Stil und Struktur des Films manchmal, als sei der Terrorismus ein Abenteuerspielplatz für große Jungs und naive Mädchen gewesen. Die bleierne Ohnmacht, die damals die Bundesrepublik in ein politisches Pulverfass verwandelte, ist allenfalls in den Anfangsszenen spürbar, und auch die Tragik und Härte der Anschläge bleibt hinter der knalligen Action und den coolen Sprüchen zurück. Andererseits spielen die Darsteller glaubwürdig groß auf. vor allem Martina Gedeck als Meinhof und Moritz Bleibtreu als Baader, in denen sich dann doch nachvollziehbar die ganze Widersprüchlichkeit und Orientierungslosigkeit der RAF zeigt. Extras: Making-of, Audiokommentar, Features.

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