ALLE Halbzeit-Shows des Super Bowl im Ranking
Wir haben alle Halftime Shows gesehen und die Auftritte vom schlechtesten zum besten Besten gerankt.
Kein Auftritt in der Musikbranche ist mit der Halbzeitshow des Super Bowl zu vergleichen. Musiker*innen haben 15 Minuten Zeit, um ihren Ruf zu rechtfertigen. Ihnen sehen 150 Millionen Zuschauer zu, von denen die meisten von der Nachos-Schüssel abgelenkt sind, von der Frage wie viel Bier noch im Kühlschrank ist, oder wie viel von der Miete sie auf das Spiel gesetzt haben. Wahrscheinlich ist es das größte Publikum ihres Lebens – und wenn sie es richtig machen wollen, müssen sie sich der Größe des Augenblicks stellen.
Hier folgt nun eine subjektive, persönliche, unverantwortliche und unvertretbare Aufschlüsselung der Gewinner und Verlierer bis zum Jahr 2023. Die Bonos und Beyoncés, Bruces und Britneys. Die Janets und Justins. Von Prince und Madonna, von Michael und Macca. Und dann war da noch das Jahr, in dem die arme Gloria Estefan in einem „Winterzauber“-Schauspiel in Minnesota mit einem Haufen Eiskunstläufer und aufblasbaren Schneemännern gefangen war. Ob Sie es glauben oder nicht, all diese Super-Bowl-Halbzeitshows haben wirklich stattgefunden. Einige waren überragend. Einige waren scheiße. Lassen Sie sich die Speckwürfel reichen und genießen Sie die Show.
36. The Black Eyed Peas (2011)
Das Schlimmste. Einfach das Schlimmste. Wenn man damals zuschaute, wusste man sofort, dass man Zeuge von etwas Magischem und Besonderem war – als würde man ein Einhorn Blut husten sehen. Die Black Eyed Peas trugen leuchtende Roboteranzüge. Cool! Irgendwie! Sie sangen ihre Version von „I’ve Had the Time of My Life“. Nicht so cool! Usher sah aus, als würde er sich verstecken wollen. Dann die tragischen Worte: „Meine Damen und Herren . . . the one and only . . . Slash!“ Oh Slash, armer Slash – im Duett mit Fergie zu „Sweet Child O‘ Mine“. Wie konnte das nur passieren? Das war derselbe Super Bowl, bei dem Christina Aguilera ihre denkwürdige Interpretation der Nationalhymne zum Besten gab, also ja, die Musik hatte einen schweren Tag. Genau wie die Steelers-Fans.
35. Alles zwischen 1967 und 1989
Vor den 1990er-Jahren hatten die Super Bowl-Verantwortlichen keine Ahnung, dass sie die Halbzeitshow zu einem Teil der Veranstaltung machen könnten. Bis dahin war sie eine Toilettenpause. Es ergibt also keinen Sinn, zwischen den ersten 24 Shows zu unterscheiden – einem Low-Budget-Wirrwarr aus College-Marschkapellen, Elvis-Imitatoren, Carol Channing, George Burns und der Showtanzgruppe The Rockettes. Jahr für Jahr traten Up With People als muntere Kastraten auf, die zwischen den Super Bowls in Eis verpackt und wieder aufgetaut wurden, um die NFL-Fans alljährlich daran zu erinnern, dass die Blase voll ist und Sanitäranlagen helfen können. Es wäre dumm, diese Filme nach heutigen Maßstäben zu beurteilen, denn keiner von ihnen war als reines Füllmaterial geplant. Aber wenigstens waren es nicht die Black Eyed Peas.
34. New Kids on the Block (1991)
1991 begannen die Leute zu lernen, dass sie in der Halbzeit eine richtige Show abziehen können. Aber sie lernten langsam. Man kann es den New Kids nicht verübeln, dass sie keinen ihrer frecheren Songs singen durften. Stattdessen blieben sie bei ihrem traurigsten Hit, „This One’s for the Children“, der in einen Disney-Kinderchor überging. Nur hatte der Golfkrieg gerade begonnen, und „It’s a Small World (After All)“ war das letzte, was man hören wollte. Da „ABC News“ in der Halbzeitpause einen Kriegsbericht brachte, wurde der Song ans Ende des Spiel geschoben, was wahrscheinlich das Beste war. Die New Kids zeigten ihren Standpunkt ein paar Wochen später bei den American Music Awards, wo Donnie Wahlberg in einem „War Sucks“-T-Shirt auftrat.
33. Phil Collins, Christina Aguilera, Enrique Iglesias, Toni Braxton and Tina Turner (2000)
Die Besetzung sieht so vielversprechend aus, doch keiner der Stars sang einen seiner eigentlichen Hits. Jeder, der zu Phil Collins trommeln oder zu Aguilera auf der Couch herumhüpfen wollte, wurde von albernen Balladen ausgebremst, die niemand kannte. Collins sang die Liebesmelodie von Tarzan. Iglesias und Aguilera stießen mit dem Song „Celebrate the Future Hand in Hand“ allen vor den Kopf. Selbst „Proud Mary“ konnte Tina Turner nicht ins Rollen bringen. Leute, das ist der Super Bowl. Ihr müsst einen großen Eindruck machen. Ihr müsst mögen, was ihr tut.
32. Gloria Estefan and Olympic Figure Skaters (1992)
Eine „Winterzauber“-Showrevue, weil das Spiel in Minnesota stattfand. Dazu riesige Schneemänner und die Eiskunstläufer*innen Dorothy Hamill und Brian Boitano. Hässliche tanzende Kobolde, die zu „Don’t Stop Me Now“ von Queen mit Eishockeyschlägern winken. Und Gloria Estefan, denn wenn man an den großen weißen Norden denkt, denkt man natürlich an Estefan und ihren Minneapolis-Sound. Aber alle schalteten um, um das Live-Comedy-Special von „In Living Color“ zu sehen – eine dieser genialen Ideen, die die Welt verändert haben. Davon hatte Fernsehserie viele. Niemand hatte je zuvor die Halbzeitpause des Super Bowl herausgefordert, aber es funktionierte, denn selbst billige Dick-Butkus-Witze waren besser als „Winter Wonderland“ im Januar zu hören. Dies war der große Wendepunkt, denn die Show von „In Living Color“ brachte den Super Bowl endlich dazu, die Halbzeitpause ernst zu nehmen. Im nächsten Jahr kam Michael Jackson ins Spiel.
31. Patti LaBelle, Tony Bennett, Teddy Pendergrass und Miami Sound Machine (1995)
Verdammt, 1995 war ein Jahr der großen Katastrophen: „Waterworld“, Hurricane Peter McNeely, der verhängnisvolle Tag, an dem Bill Clintons Sekretärin verkündete: „Sir, das Mädchen mit der Pizza ist hier“. Und dann war da noch dieses Ereignis: Disney inszenierte einen Indiana-Jones-Film auf dem Spielfeld, nur Harrison Ford blieb wohlweislich fern. Patti LaBelle und Tony Bennett hatten nicht so viel Glück. Als das Finale von „Can You Feel the Love Tonight“ ertönte, staunten die Zuschauer in ganz Amerika nicht schlecht – es war, als würden die Nazis die verlorene Schatzkammer öffnen.