Apple strich alle Sex-Anspielungen aus „Carpool Karaoke“ heraus

Die Ausstrahlung des von Apple Music erworbenen Formats verzögerte sich, weil von oberster Stelle angeordnet wurde, Sex-Referenzen aus einigen Episoden herauszuschneiden.

„Carpool Karaoke“ ist eigentlich ein denkbar harmloses Format: Stars wie Lady Gaga, Will Smith, Adele oder die Red Hot Chili Peppers lassen sich mit einem Auto durch die Stadt kutschieren und singen lauthals geschmackvolle und weniger geschmackvolle Songs. Wie es eben Millionen von anderen Menschen auch in ihrem Alltagsgefährt machen.

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Und wie wohl viele Menschen in ihrem Auto des Öfteren mal fluchen, geht es auch bei „Carpool Karaoke“ in so manchen Dialogen zur Sache. Da wird auch gerne einmal über „Vaginalhygiene“ gesprochen. Nicht so bei Apple Music, wo das Format seit einigen Wochen erfolgreich läuft. Eigentlich sollte die Show bereits im April im Netz mit neuen Folgen stehen, doch wie „Bloomberg“ berichtet, hatte Apple-Chef Tim Cook höchstpersönlich Probleme mit einigen unflätigen und zweideutigen Bemerkungen und ordnete eine Verzögerung der Ausstrahlung an, um noch auf den letzten Drücker einige Szenen zu bereinigen.

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Selbst das Buch-Cover von „Moby Dick“ war Apple zu scharf

„Der Vorstandsvorsitzende hat seinen Stellvertretern erklärt, der Spaß müsse erst einmal warten. Schmutzige Sprache und Anspielungen auf Vaginalhygiene mussten aus einigen Episoden entfernt werden“, zitiert das Wirtschaftsmedium eine Quelle. Seit jeher ist Apple bemüht, seine Produkte von Gewalt, Schmutz und Obszönität freizuhalten. Im iTunes-Store gibt es keine Bilder von nackten Menschen, selbst das Buch-Cover von Herman Melvilles „Moby Dick“ wurde zensiert, weil auf dem Umschlag von „sperm whale“ zu lesen ist – was im Englischen zwar der korrekte Begriff für Pottwal ist, dennoch aber mit „Sperm“ ein Wort enthält, das für sich genommen auch anders verstanden werden kann.

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Egal wie man nun zu Apples puritanischer Zensur-Taktik stehen mag, die Eingriffe werden in den nächsten Jahren wohl noch zunehmen. Der Weltkonzern aus dem beschaulichen Cupertino wird Milliarden in Bewegtbilder investieren, um auf dem umkämpften Streaming-Markt anzugreifen. Drastische Sequenzen, wie sie in Serien wie „The Walking Dead“ oder „Game Of Thrones“ zu sehen sind, wird Apple wohl vermeiden und durch eine vornehmlich familienfreundliche Inszenierung ersetzen. Sollten die Showrunner sich trotzdem nicht daran halten, könnte wieder die Apple-Zensur-Keule drohen…

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