Die zehn besten Filme von Arnold Schwarzenegger
Die zehn besten Filme von Arnold Schwarzenegger
Die zehn besten Filme von Arnold Schwarzenegger
10. Running Man (1987)
Stephen King, der unter dem Pseudonym Richard Bachman die Romanvorlage schrieb, war nicht allzu angetan von der Auswahl Schwarzeneggers als Hauptdarsteller. Der Rollenname Ben Richards blieb zwar erhalten, jedoch war der Antiheld in der Vorlage ein Arbeiter, in Paul Michael Glasers Film (den King in seinem 1982 erschienenen Werk übrigens im Jahr 2017 angesiedelt hatte!) ist er eben ein Polizist mit dem Körper des österreichischen Bodybuilders.
„Hard Time or Prime Time!“, lautet das Motto der „Hunger Games“ à la Arnie. Die Brutalität der Zukunftswelt, in der Kriminelle in einer Gameshow vor Millionenpublikum um ihr Leben kämpfen, geht in Glasers Version etwas verloren. Schauwert haben die schrillen Killer mit Namen wie „Fireball“ oder „Captain Ventura“ dennoch. In Kings Roman jagt Richards am Ende übrigens sein Flugzeug in den Wolkenkratzer, wo die Fernseh-Anstalt ihren Sitz hat.
09. Last Action Hero (1993)
Zwei Jahre waren nach seinem erfolgreichsten Film vergangen, „Terminator 2 – Judgment Day“. Die Idee, auf das Action-Spektakel eine Parodie des Genres folgen zu lassen, war in jedem Fall richtig, allein, um mit den Erwartungen zu spielen. Geholfen hat es Schwarzenegger jedoch nicht. Der „Last Action Hero“ ging, unter der Regie des „Predator“-Freundes John McTiernan, an der Kasse unter.
Das Werk gilt zu Unrecht als oberflächlich, leichtfüßig. Natürlich haben die Hau- und Baller-Momente nicht die Größe eines „Terminator“. Aber Schwarzenegger, ob als Hamlet-Verschnitt oder einfach nur verletzlicher, von der Leinwand ins echte Leben hinabgestiegene Held, hatte in dieser Filmwahl den richtigen Riecher für das neue Jahrzehnt bewiesen: Die Ära der Muskelpakete würde in den 1990er-Jahren vorbei sein. Und menschlichere Actiondarsteller, zum Beispiel nicht ganz so kräftige Stars wie Nicolas Cage, hätten wieder Schwächen zu zeigen.
08. Das Phantom-Kommando („Commando“, 1986)
Viele Fans sind sich einig: Die ersten beiden „Terminator“-Filme sind Arnies beste Dinger, dann kommt „Conan der Barbar“, danach vielleicht „Predator“ … am kultischsten verehrt jedoch wird dieses Werk, entstanden unter der Regie von Mark L. Lester („Die Klasse von 1984“, „Der Feuerteufel“).
Zwar gibt es etliche YouTube-Videos, die auf groteske Drehfehler hinweisen (etwa die Sprungschanzen für in die Luft fliegende Soldaten). Aber „Commando“ verfügt über etliche Reizpunkte, die in die Popkultur eingegangen sind: der Rollen-Name Schwarzeneggers, John Matrix. Der Steel-Drum-Score von James Horner. Alyssa Milano in ihrer ersten großen Rolle. Die Panzerfaust. Nicht zuletzt die One-Liner Schwarzeneggers, so typisch für das Genre in den 1980er-Jahren. Klassiker: „Lass Dampf ab, Bennett!“
07. Die totale Erinnerung – Total Recall (1990)
Vor 27 Jahren drehte Schwarzenegger erstmals einen Film, in dem es, obwohl er mit 43 noch immer wie ein riesiger Schrank aussah, eben nicht um sein Erscheinungsbild, geschweige denn seine Körperkraft ging. In Paul Verhoevens Umsetzung von Philip K. Dicks Kurzgeschichte „We Can Remember It For You Wholesale“ verkörperte er den Bauarbeiter Quaid (die Berufszuordnung wurde wahrscheinlich erst nach dem Casting getroffen), der sich in einen real anfühlenden Mind Trip begibt, der ihn auf den Mars führt – quasi ein fantastischer Urlaub vom Ich. Dann stellt sich heraus, dass Verfolger ihn für einen Mann namens Hauser halten und töten wollen. Wer ist er nun, Hauser oder Quaid? Warum halten die Killer ihn für einen Geheimagenten?
„Total Recall“ war ein Blockbuster, und da der Sci-Fi-Streifen ein Jahr vor „Terminator 2“ im Kino anlief, musste er sich auch keinen Vergleich mit dem beeindruckenderen Cyborg-Spektakel gefallen lassen. Verhoevens Dystopie von 1990 ist jedoch auch einer der letzten großen Filme, dessen Effekte nicht vom Computer generiert wurden. Entsprechend schlecht ist vieles gealtert. Die Mars-Modelle etwa, das Set-Design à la „Star Trek: The Next Generation“ oder ein abscheulich aussehendes Puppen-Babymonster, das einem Menschen auf dem Bauch gepflanzt wurde.
Protagonist des schaurigsten Uncanny-Valley-Effekts jedoch bildet Arnie selbst – als eine seiner Mars-Maskeraden auffliegt, die einer dicken Frau. Selten gab es einen unangenehmer wirkenden Enthüllungs-Effekt zu sehen als dieser schlechte in „Total Recall“. Schwarzeneggers Kopf wurde darin aus Gummi und Plastik nachgebaut.
06. Maggie (2015)
Als Schwarzenegger 2012 nach fast zehn Jahren Filmpause – schließlich hatte er Kalifornien zu regieren – zurückkehrte, musste er sich seinen Platz in Hollywood erst wieder erkämpfen. Als Actionstar ist ihm bis heute kein Comeback gelungen. Dafür gelang ihm eine sehenswerte, dezente, auch in der Körpersprache zurückhaltende Darstellung in diesem Drama von Henry Hobson. Arnie spielt den Vater eines Mädchens (Abigail Breslin), das von einem Zombie infiziert wurde. In dieser Zukunftsvision jedoch sind Bisse durch Untote nichts Besonderes mehr – brutal ist nur die obligatorische Entscheidung, vor der die Gesellschaft die Familie stellt: entweder das Mädchen in Quarantäne bringen, Maggie selbst töten oder zumindest ihren Suizid veranlassen. Die Untoten spielen in dem Film übrigens keine Rolle – wer Arnie beim Schädelspalten sehen will, wird enttäuscht.
Schwarzenegger überzeugt als zweifelnder Patriarch bis zum Schluss, gerade bis zum Schluss, bei dem er sogar bereit wäre, die Dinge rund um Maggie einfach ihren Lauf zu lassen. Was bedeuten würde, dass er sich opfert. Schwarzenegger spricht nicht mehr, als er muss. Und still zu schauspielern ist machmal noch viel schwieriger.
Besonders die britische Presse machte sich natürlich weiterhin über den Österreicher lustig (der Akzent, klar). Aber Schwarzenegger sollte sich nicht davon abbringen lassen, in Zukunft auch derartige Rollen anzunehmen.
05. True Lies – Wahre Lügen (1994)
James Camerons größtes Liebesdrama, logisch, das war die Geschichte von Rose und Jack auf der „Titanic“ … aber drei Jahre zuvor gab es noch Harry und Helen (Jamie Lee Curtis), in dieser Agentenkomödie. Die höchst unterhaltsame Farce „True Lies“ handelt von einem Top-Spion (Schwarzenegger), der sich als Handelsvertreter ausgibt – die Hausfrau (Jamie Lee Curtis) ahnt nichts von seinem eigentlichen Job. Die Tagline ist ein Geniestreich: „When He Said I Do, He Never Said What He Did“.
Cameron gelingt das Kunststück, eine Geschichte über Vertrauen und Misstrauen, alte Liebe und neu entflammte Erotik mit Actionszenen auszustatten, und eben nicht das Umgekehrte anzustellen: ein Action-Vehikel für Arnie komponieren, der nebenbei seine Ehe retten muss. Der Mann aus der Steiermark brilliert als Haudrauf, der jedoch nicht weiß, wie er seine Hilflosigkeit im Privatleben bekämpfen kann. Er befürchtet, dass seine Ehefrau fremdgeht.
Als Harry die Abhörmethoden seines Agentenberufs einsetzt, kommt er einem Nebenbuhler auf die Spur, der sich ebenfalls eine doppelte Identität zugelegt hat. Bill Paxton ist darin in seiner vielleicht schönsten Rolle zu sehen. Er spielt einen „Geheimagenten“, der sich als hasenfüßiger Gebrauchtwagenhändler entpuppt. In einer urkomischen Szene führte Regisseur Cameron, heute Standard, damals neu, den Tagtraum als Comic Relief ein: In der Fantasie bricht Schwarzenegger dem Konkurrenten Paxton zack die Nase, eine Sekunde später sitzen beide wieder – Arnie ist in der Wirklichkeit angekommen – friedlich nebeneinander im Auto.
Natürlich gibt es auch einen Action-Plot in „True Lies“! Die Taskers jagen arabische Verbrecher, die in den Besitz von Atomsprengköpfen geraten sind. Gerade deren Anführer (Art Malik) ist ein Schussel. 1994 fiel in eine Zeit, in der solche Terroristen im Kino noch als Witzfiguren dargestellt werden konnten.
04. Predator (1987)
Es ist noch immer der Plot Change nach einer halben Stunde, der am meisten überwältigt: Aus der CIA-Geisel-Befreiungsaktion im Dschungel, zu der Dutch Schaefer (Schwarzenegger) und seine Leute aufbrechen, also aus einem absehbaren Kampf-gegen-Guerillas-Streifen, wird ein Sci-Fi-Film. Denn Arnie und Freunde bekommen es unerwartet mit einem gestrandeten Alien zu tun, für das Jagen der Lebenssinn ist.
Die Soldaten, darunter Shane „Lethal Weapon“ Black, Carl „Apollo Creed“ Weathers und Jesse „Gouverneur von Minnesota“ Ventura, machen die Expedition fast schon zu einem typischen Buddy Movie. Dazu gibt es wieder mal ein – wahrscheinlich vom Hubschrauber abgeschraubtes – Mega-Maschinengewehr, einen philosophierenden Indianer und coole One-Liner („Du bist so abgrundtief hässlich“). Regisseur John McTiernan machte hier alles richtig.
Natürlich ist es der Predator, ob mit oder ohne Tarnkappe, der zu einem der großen Hollywood-Monster aufstieg. Halb Rastafari, halb Weißbauch-Echse und ein ziemlich effizienter Killer mit fantastischen Laserwaffen. Dieser Außeridische würde nach seiner Premiere 1987 noch oft im Kino zu sehen sein und auch in Fan-Fiction, etwa Comics, weiterleben.
03. Conan der Barbar (1982)
In John Milius’ Fantasy-Film feierte Schwarzenegger, österreichisch durch und durch, seinen Durchbruch als Star – aber noch nicht als Schauspieler. Er spricht darin kaum, aber das musste er wohl auch noch nicht. Den Rhythmus gaben Oliver Stones rasantes, Heist-artiges Drehbuch vor, dazu die Comicwesen (Thula Doom!) und Basil Poledouris’ musikalische Hymnen auf die Macht des Fleisches.
„Conan“ ist ein Werk, das die Überlegenheit des Stärkeren zelebriert und völlig ohne Ironie auskommt. Dass der betrunkene Arnie im Film einem Kamel den Kinnhaken verpasst, stieß damals keinem übel auf.
02. The Terminator (1984)
Die Rolle des übermächtigen Cyborgs sollte ursprünglich an Lance Henriksen gehen. Schwarzenegger war für den Helden aus der Zukunft vorgesehen, Kyle Reese. Er las das Drehbuch und fragte: Warum spiele nicht ich die Killermaschine? Eine Kino-Legende wurde geboren, und Arnolds und Regisseur James Camerons Mut, den Conan erstmals als Bösewicht zu besetzen, wurde damit belohnt.
„Nice Day For A Walk“, „I’ll Be Back“ undundund: Die Sprach-Monotonie des Cyborgs war wie geschaffen für den damals 37-Jährigen, der nach dem „Terminator“ zum ernsthaften Konkurrenten von Sylvester Stallone aufstieg.
Lance Henriksen war als Roboter also abgemeldet – die Version „schmächtiger Antagonist“ wurde von James Cameron dann mit Robert Patrick für „Terminator 2“ umgesetzt.
Ein Blick aufs Kinoplakat (oben) offenbart, wie wenig die Produzenten der vertrackten Zukunftsvision vertraut haben müssen. So viel erklärenden Text sieht man selten.
01. Terminator 2 – Tag der Abrechnung (1991)
Die Computer-Effekte waren natürlich revolutionär, und wohl in keinem seiner anderen Werke bot Regisseur James Cameron eine derart beeindruckende Steigerung aufeinander folgender Stunt- und Actionszenen – die sich doch ganz in den Dienst des Drehbuchs stellten. Aber „T2“ ist ganz klar Schwarzeneggers Film. Eine historische Leistung: Der furchteinflößende Cyborg aus dem ersten Teil wird in einen der größten Helden verwandelt. Heute lachen wir über den „Hasta la Vista“-Arnie – aber wie gewagt muss es vor Drehbeginn gewesen sein, dieser Figur solche flapsigen Worte in den Mund zu legen?
Vom ersten Moment an, als der T-800 vor der Bar seine Sonnenbrille zückt statt zuzuschlagen, sind wir bei ihm. Und bleiben es für den Rest des Films. Sein „Ich brauch’ mal Urlaub“ nach dem Finale ist einer der wohl gleichermaßen lustigsten, wie überraschendsten und natürlich auch erlösendsten Sprüche des Kinos.
Und der Schluss-Moment, als sein Terminator den Daumen zum letzten Gruß reckt? Eine der schönsten und mächtigsten Gesten, die man je von einer Maschine sehen konnte.
O.J. Simpson als Terminator? Das sagen Cameron und Schwarzenegger
Das Gerücht, dass eigentlich O.J. Simpson für die Rolle des Terminators vorgesehen gewesen sei, stammt von niemand Geringerem als dem Terminator – also Arnold Schwarzenegger – selbst. Schwarzenegger erklärte 2019 im Gespräch mit „The Independent“: „Eigentlich war O.J. Simpson die erste Besetzung für den Terminator“, sagte er. „Irgendwie hatte [Regisseur James Cameron] dann das Gefühl, dass er nicht der Richtige sei.“
James Cameron selbst, so Schwarzenegger, habe den Terminator-Prototypen handgezeichnet und auf Simpson basiert. „Auf dem Bild, das ich zu Hause habe – es wurde von Jim Cameron gemalt. Unter meinem Gesicht ist tatsächlich das Gesicht von O.J. Simpson. Es war bereits darauf gemalt, mit der Lederjacke und der Waffe in der Hand. Ich habe das Bild in meinem Büro. Wenn also jemals jemand den Teil meines Gesichts abkratzen würde, wäre darunter O.J.“
O.J. Simpson als Terminator: Das sagt James Cameron
In einem Interview mit Variety stellte James Cameron klar, wie es tatsächlich war. Simpson sei tatsächlich anfangs im Gespräch vorgekommen. „Schon sehr früh hatte eine hochrangige Person in einem der beiden Studios, die den Film finanzierten, eine brillante Idee und rief mich an und fragte: ‘Sitzt du?‘ Ich sagte: ‚Nun, nein, tue ich nicht. Er sagte: ‚Sitzt du? O.J. Simpson für den Terminator!‘ Ich sagte: ‚Ich denke, das ist eine schlechte Idee.‘ Es kam nicht weit.“
Auch die Sache mit dem Bild sei in Wahrheit ein klein wenig anders, als es Schwarzenegger behauptete: „Ich habe das Bild nicht für ihn gemalt. Ich habe das Bild für uns gemacht, für die Produktion, von ihm als Terminator“, sagte Cameron. „Unter dem Bild ist kein O.J. zu sehen… O.J. Simpson war überhaupt nicht im Spiel. Das wurde von vornherein abgelehnt, bevor es überhaupt in die Gänge kam.“
Zum Tod von O.J. Simpson
Der ehemalige Footballspieler starb überraschend im Alter von 76 Jahren. Seine Familie bestätigte seinen Tod auf Twitter.
„Am 10. April erlag unser Vater, Orenthal James Simpson, seinem Kampf gegen den Krebs. Er war umgeben von seinen Kindern und Enkelkindern“, heißt es in dem Statement. „In dieser Zeit des Übergangs bittet seine Familie darum, dass Sie ihre Wünsche nach Privatsphäre und Gnade respektieren. -Die Familie Simpson“, so Simpsons Angehörige weiter.
Simpson war außerhalb der USA wohl weniger wegen seiner sportlichen Leistungen, sondern wegen eines spektakulären Mordprozesses bekannt: Simpson wurde 1994 beschuldigt, seine Ex-Frau Nicole Simpson und ihren Bekannten Ronald Goldman getötet zu haben. Er wurde trotz angeblich gravierender Beweise am 3. Oktober 1995 freigesprochen. Einen bekannten Comedian kosteten Witze über den Prozess seinen Job.