Auschwitz-Song: Werden Kollegah und Farid Bang beim Echo aussortiert?

Die Songzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“ hat den Echo-Ethikrat alarmiert. Nun droht der Ausschluss von der Verleihung.

Wenn am 12. April die Verleihung des Echo stattfindet, dann könnten möglicherweise zwei nominierte Künstler gar nicht mehr dabei sein. Wie die „Bild“ meldet, sorgt ein Song der Rapper Kollegah und Farid Bang für Aufregung. So sehr, dass der Echo-Ethikrat eingeschaltet wurde. Beiden Rappern droht nun wohl vor allem wegen einer als antisemitisch verstandene Zeile der Ausschluss. Zu hören ist er auf der Bonus-EP des Albums „Jung, brutal und gutaussehend 3“, das in gleich zwei Kategorien nominiert ist („Hip Hop/Urban national“ und „Album des Jahres“).

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In dem dem Bonustrack „0815“ findet sich unter anderem die Zeile „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“. Wie „Bild“ schreibt, könnten die gerappten Worte Teil einer Wette gewesen sein. Demnach knobelten Kollegah und Farid Bang vor dem Erscheinen des Albums über die Menge der Vorbestellungen. Der Verlierer sollte auf dem Album ein Zeile skandieren, für die man verklagt werden könnte. Bisher weiß nur niemand, um welche Worte es sich handeln könnte.

Weitere anstößige Zeilen

Ähnlich zwiespältig bis eigentlich nicht hinzunehmen sind Zeilen wie: „Mit dem Sprengstoffgürtel auf das Splash-Gelände / In die Menschenmenge und kill‘ sechzig Menschen.“

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Rebecka Heinz, „Echo“-Geschäftsführerin, sagte dazu in einem Interview mit der Berliner Tageszeitung „B.Z.“: „Die Sprache des Battle-Rap ist hart und verbale Provokationen sind ein typisches Stilmittel. Die Kunst- und Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, angesichts der Textzeilen in ‚0815‘ haben wir aber tatsächlich den Ethik-Beirat gebeten, sich mit dem Produkt zu beschäftigen.“

Ob Kollegah und Farid Bang ausgeschlossen werden, wird in Kürze entschieden.

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