Das „polnische Woodstock“ 2016: Ein Festival, das die Menschen vereint

Was 1969 bei Woodstock begann, wurde vom 14. bis 16. Juli zum 22. Mal in Küstrin, Polen fortgesetzt. „Przystanek Woodstock“ , zu deutsch „Haltestelle Woodstock“, ist mit rund 700.000 Besuchern eines der größten Gratis-Open-Air-Festivals Europas.

Im Schlamm toben erwachsene Menschen, man kann sich vor Umarmungen gar nicht retten, Getränke werden herumgereicht.

2016 wird Woodstock wieder zum Symbol für Zusammenhalt. Am Bahnhof wird man vom polnischen Militär begrüßt. Bewaffnet und mit strenger Miene weisen sie jeden ab, der keinen Ausweis dabei hat. Warum? „Terror“, lautet die einsilbige Antwort. Und Freitagnacht drücken Veranstalter und Besucher ihre Loyalität mit Frankreich aus: 120.000 Papierstücke werden in den Händen des Publikums zur französischen Flagge, die zur Marseillaise schwingt.

„Przystanek Woodstock“ ist, was vom Traum der Sechziger übergeblieben ist. Ein Bier kostet einen Euro, indisches Essen bekommt man für zwei. Der Eintritt ist gratis, jeder ist willkommen. Inmitten der Natur trifft man auf die unterschiedlichsten Typen, die mit Umarmungen, einem Schluck Bier oder Gitarrenmusik locken.

In einem riesigen Kessel befindet sich die Hauptbühne: Ein Wald zäunt das Gelände ein. Die Musik reicht von Alternative-Rock bis Heavy Metal, Bands aus aller Welt nehmen teil. Diesjährige Highlights: The Hives, Apocalyptica und die britische Power-Metal-Band Dragonforce.

Das Festival wurde 1994 von der Stiftung Wielka Orkiestra Świątecznej Pomocy ins Leben gerufen. Doch dem Festival droht das Aus. Die Sicherheitsmaßnahmen sollen erhöht werden, doch dafür es fehlt an Kapital. „Przystanek Woodstock“ könnte 2016 daher vielleicht zum letzten Mal stattgefunden haben.

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