Die besten deutschen Songs aller Zeiten: Tangerine Dream – „Stratosfear“

John Peel spielte ihre Stücke rauf und runter. Und als Bowie 2002 für ein Konzert in die entscheidende Stadt seines Lebens, Berlin, zurückkehrte, war sein wichtigstes Ziel: „Ich möchte Edgar wiedersehen.“

Edgar Froese, Kopf von Tangerine Dream, erschuf ab 1967 Klänge, die weltweit jeden inspirierten, der in elektronischen Instrumenten und Flächenmusik eine Zukunft sah. Froeses Stücke sollten sich nicht architektonisch in die Umgebung einpassen, so wie Eno nach ihm es mit Ambient plante, oder die Auseinandersetzung des Menschen mit Technik in Töne umzusetzen, was Kraftwerk sich zur Lebensaufgabe machten.

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Die instrumentalen Lieder von Tangerine Dream waren kosmische Musik – die besten ihrer Sounds waren so verfremdet, dass man sich kein bekanntes Bild dazu ausmalen konnte. Froese war Mitte der Siebziger neben Ash Ra Tempel und Agitation Free Wegbereiter der sogenannten Berliner Schule. Auch die nicht minder einflussreichen Klaus Schulze und Conrad Schnitzler gehörten kurzzeitig Tangerine Dream an. Allerdings genießt die Band im Ausland einen besseren Ruf als hierzulande.

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Großer Erfolg in Amerika

1974 heuerte man beim Plattenlabel Virgin an, und mit dem Album „ Stratosfear“, dem zehnminütigen Titelsong und dem organisch klingenden Einsatz von Klavier und Flöte wurde die Band einem breiteren Publikum bekannt.

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Seit ihrer Arbeit für den William-Friedkin-Film „Sorcerer“ 1977 zählten Tangerine Dream in den USA zu den populärsten deutschen Künstlern. Wann immer man im Kino der 80er-Jahre Vampire flüchten (Kathryn Bigelows „Near Dark“) oder den Teufel das Ende unserer Welt beschließen sah („Legende“ von Ridley Scott), ertönten dazu die außerirdisch klingenden Symphonien von Edgar Froese. Das Publikum schließt auch nach seinem Tod im Jahr 2015 weiter die Augen und driftet davon.

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