Erster Queen-Besuch in Japan: „Wie eine zweite Ankunft der Beatles“

Queen sind bis heute „Big in Japan“ — die kurze Dokumentation „Queen in Japan“ beleuchtet ihre Beliebtheit im Land und den Ansturm bei ihrem ersten Besuch.

In der Dokumentation „Queen in Japan“, die die Band auf ihrem YouTube-Kanal hochgeladen hat, wird ihre erste Ankunft in Japan beleuchtet.

In den 1970ern waren Queen stark damit beschäftigt eine Fanbase in Großbritannien und den USA aufzubauen, allerdings wuchs auch die Nachfrage im fernasiatischen Land. „Wir wussten, dass eine Nachfrage dort besteht und so legten wir ein paar Konzerte auf das Ende unserer Amerika-Tour“, erinnerte sich Roger Taylor. „Außerdem waren wir in Hawaii im Urlaub und es war logisch für uns, dorthin weiterzufahren.“

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Roger Taylor: „Es waren tausende Menschen dort, die uns begrüßen wollten“

Ihren ersten Aufenthalt in Japan verbrachten Queen im April 1975, wo sie acht aufeinanderfolgende Gigs spielten. Ihr erstes Konzert fand im Nippon Budakan in Tokio statt. Der Ansturm, der die Band bereits am Flughafen erreichte, überraschte sie vollkommen: „Wir kamen am Flughafen an und realisierten plötzlich, dass die Messlatte viel höher lag — es waren tausende Menschen dort, die uns begrüßen wollten“, erklärte Rogers. „So etwas hast du sonst nirgendwo“.

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Der Label-Betreiber, Promoter und langjährige Freund der Band, Kaz Utsunomiya, rief sich die Ankunft von Queen ins Gedächtnis: „Ich glaube nicht, dass irgendwer erwartet hätte, dass dreitausend Menschen am Flughafen stehen. Jede Person, die das Spektakel gesehen hätte, hätte gedacht, das ist die zweite Ankunft der Beatles.“ Utsunomiya merkte an: „Damals wurden Rock-Gruppen vor allem von einer männlichen Hörerschaft unterstützt. Aber dadurch, dass das „Music Life“-Magazin Fotos von Queen in ihre Ausgabe gepackt hatte, öffnete das der Band die Tür zu weiblichen Fans. So gewannen sie Hörer*innen unter Männern und  Frauen.“

Queen in Kyoto, 22. April 1975. (Photo von Koh Hasebe/Shinko Music/Getty Images)

„Teo Torriatte (Let Us Kling Together)“ für japanische Fans geschrieben

Die Begeisterung der japanischen Fans inspirierte Brian May außerdem dazu, „Teo Torriatte (Let Us Kling Together)“ zu schreiben. Der Song erschien auf dem Album „A Day At The Races“ von 1976.

Utsunomiya bemerkte: „Niemand erwartete einen solchen Song von der Band, der eher auf den japanischen Markt ausgelegt schien. Queen haben verschiedene Songs für ein weltweites Publikum, aber „Teo Torriatte‘ ist ganz klar für die japanischen Fans geschrieben worden.“

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Queen: Touren durch ganz Japan machten sie noch beliebter

Queen gingen von da an regelmäßig in Japan auf Tour, bis zum Jahr 1985. Utsunomiya fuhr fort: „Am Anfang tourten wir durch verschiedene Städte in ganz Japan. Wir fuhren nach Sapporo in Hokkaido, dem nördlichen Teil Japans und dann nach Sendai, einer südlichen Region. Das war wirklich interessant, denn nicht viele Bands tourten durch ganz Japan. Viele internationale Bands spielten nur in Tokio und Osaka.“

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Zuletzt hob Utsunomiya hervor, wie Queen sich maßgeblich von anderen internationalen Bands für ihre Hörer*innen in Japan abhoben: „Viele Menschen hatten nie die Chance internationale Bands in Städten außerhalb Tokio und Osaka zu sehen. Queen spielten allerdings auch außerhalb dieser Städte, was sie größer und einzigartiger machte in Japan. Ich denke auch, dass es der Band half die japanische Kultur, die Geschichte und ihre Fans besser zu verstehen.“

Sehen sie hier „Queen in Japan“:

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Koh Hasebe/Shinko Music Getty Images
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