Marek Lieberberg fordert komplette Auslastung der Clubs und Hallen

Seine Botschaft: Macht nach zwei Jahren endlich Schluss mit den Beschränkungen für die Live-Szene

Die Konzerte von Genesis in Berlin, Hannover oder dreimal hintereinander in der Kölner Lanxess Arena vermitteln, dass der Live-Betrieb in Deutschland nach zwei Jahren Pandemie wieder angelaufen ist. Doch ein genauer Blick zeigt hier, dass die von der Peter Rieger Konzertagentur benötigte Zuschauerkapazität nur durch jeweilige Ausnahmeregelungen möglich war.

Dieter Semmelmann vom örtlichen Berliner Veranstalter Semmel Concerts gab etwa zu Protokoll, dass sie „wie die Löwen dafür gekämpft haben“, dass die lang erwartete Genesis-Show in der Hauptstadt stattfinden kann.

Auch in den Clubs der Republik läuft noch längst nicht alles rund. Gerade bei europaweit tourenden Bands gibt es weiterhin Ausfälle und Absagen. Und das berüchtigte „Hygienekonzept“, das mancherorts die Kapazität einschränkt, wird überall anders umgesetzt. Mal 60 Prozent Auslastung, mal 75 Prozent. Auch sonst unterscheiden sich die Ansagen. „Es gilt die 2G+ Regel. Bitte bringt einen Impfnachweis und einen tagesaktuellen Testnachweis sowie euren Personalausweis mit“, heißt es etwa im Indie-Venue Gleis 22 in Münster.

Diese fragile Situation hat nun Marek Lieberberg als Geschäftsführer der Großagentur Live Nation veranlasst, noch einmal Tacheles zu reden. In einem Interview mit der Deutschen Presse Agentur (dpa) fordert er eine rasche Aufhebung der Einschränkungen.

Die bundesweiten Spielstätten müssten wieder maximal ausgelastet werden können. „Alles andere wäre Flickschusterei“, so der Altmeister der Live-Branche. „Immer wieder geforderte Wiedereröffnungsperspektiven scheiterten an Angst und Apathie der politisch Verantwortlichen, während in anderen Ländern die Musik längst wieder spielt“.

So drängt Lieberberg darauf, dass sich Deutschland „ohne Wenn und Aber“ an den USA, England und den europäischen Nachbarländern orientiert, „die mit obsoleten Behinderungen und Beschränkungen endgültig Schluss gemacht haben“.

Es sei an der Zeit, mit der Pandemie zu leben, die uns im Hinblick auf die aktuellen Infektionszahlen noch eine ganze Weile beschäftigen wird. „Die Fans fordern ihre Freiheit zurück, ihr Recht auf ihre Kultur, was eine Rücknahme der Einschränkungen voraussetzt“, so Lieberberg gewohnt kämpferisch.

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