Mick Jagger über Charlie Watts: „Ich denke nicht nur während Proben und auf Tour an ihn“

Mick Jagger vermisst seinen verstorbenen Rolling-Stones-Kollegen Charlie Watts. Er spricht über Situationen, in denen er am meisten an Watts denkt.

Im August 2021 war Charlie Watts, der über Jahrzehnte als Schlagzeuger der Rolling Stones aktiv gewesen war, verstorben. Nachdem er nach einer Operation mehrere Wochen Ruhe verschrieben bekommen hatte und daher bei Proben und der anstehenden „No Filter“-Tour hätte ausfallen müssen, starb er im Alter von 80 Jahren im Krankenhaus. Seither trommelt Steve Jordan anstelle seines verstorbenen Kollegen. In einem Interview äußerte sich nun Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger darüber, wie er mit dem Tod Watts‘ zurecht kommt.

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„Ich erwarte eigentlich nicht mehr, dass er da ist, wenn ich mich während einer Show umdrehe. Aber ich denke an ihn. Nicht nur während der Proben oder auf der Bühne, sondern auch auf andere Weise“, berichtet Jagger gegenüber „The Sunday Times“. So erklärt er, er hätte seinen verstorbenen Freund und Kollegen gerne bezüglich eines vergangenen Arsenal-Spiels angerufen. Sie hätten dann über das Spiel diskutiert, da Watts Tottenham-Fan gewesen wäre und Jagger selbst Arsenal unterstütze. Der 78-Jährige vermisse Watts „als Spieler und als Freund“.

Jagger erinnert an Watts‘ Tour-Marotten

Jagger bemerke seinen Verlust aber auch bei Live-Shows: „Wenn wir am Ende nach vorne kommen, um uns zu verbeugen, fehlt Charlie zunächst“, erklärt er. Weiter erinnert sich der Sänger: „Er war immer der Letzte, der vorne war. Ich sagte dann: ‚Komm schon, was machst du denn da?‘ Er fummelte immer an seinen Stöcken herum, weil er sie in einer Reihe haben musste, bevor er seinen Platz verließ.“

Eigentlich wollte Steve Jordan den Rolling Stones nur kurz aushelfen. Dass er zur festen Besetzung der Band gehören würde – damit hatte er nicht gerechnet. Für ihn sei der Wechsel nicht einfach gewesen, schließlich hätte auch er „einen Freund verloren“. Da die Band corona- und tourbedingt nicht bei Watts‘ Beerdigung dabei sein konnte, hatte sie dafür gesorgt, dass das legendäre Rolling-Stones-Logo, an dem auch Watts mitgewirkt hatte, auf Tour in der Trauerfarbe Schwarz erleuchtet. 

Keith Richards berichtete jüngst, dass die Rolling Stones an Watts‘ Ableben fast zerbrochen, letztendlich aber doch näher zusammengerückt wären. Zudem sei er der Ansicht, Charlie Watts würde auf Tour jede Nacht auf die Band hinablächeln.

Die Rolling Stones werden 60

Die Rocker feiern dieses Jahr ihren 60. Geburtstag mit einer großen Tournee und diversen Veröffentlichungen. Neben „El Mocambo 1977“, einer Live-Platte, die im Mai erschien, ist auch eine umfassende Box-Set-Reihe geplant.

Auch andere ehren das Jubiläum der Rolling Stones gebührend: Lego bringt im Juni einen Rolling-Stones-Bausatz raus, mit dem das Logo der Band nachgebastelt werden kann. „BBC“ plant unterdessen eine groß angelegte Doku-Reihe. In jeweils einstündigen Folgen sollen exklusive Interviews und der Öffentlichkeit bisher vorenthaltenes Filmmaterial von  Mick Jagger, Keith Richards, Ronnie Wood und Charlie Watts gezeigt werden.

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