Rammstein: Attacke auf Kabelschacht – Wer ist „peng?“

Aktivisten des „peng!"-Kollektivs nehmen beim zweiten Berlin-Konzert die Zuleitungen ins Visier. Doch die anwesende Schutzpolizei zeigt sich wachsam

Beim zweiten Konzert von Rammstein im Berliner Olympiastadion am Sonntag (16. Juli) dachte man zuerst, es sei ruhig geblieben an der Protestfront. Keine Demo wie am Vortag. Von der Bühne ballern die Bretter-Beats, das Pyro-Spektakel fackelt wie gehabt.

Am Montag schließlich hat der Twitter-Dienst der Berliner Polizei vermeldet, dass vor Ort zwei Aktivisten festgenommen wurden. Wie jetzt kolportiert wird, gehören diese der „peng!-Gruppierung an. „Sie hatten sich an den Lautsprecherkabeln zu schaffen gemacht“, so die Meldung.

Ebenfalls auf dem Kurzmeldungs-Service heißt aus dem „peng!“-Lager, im gewohnt humorigen Tonfall:

„Eigentlich wollten wir wie 70000 andere einfach nur #Rammstein genießen, einen mutmaßlichen Täter mit problematischen Texten bejubeln und uns von Schaum aus Penissen besprühen lassen. Dann haben wir nur ein gaaanz kleines bisschen am Tape über den Kabelkanälen rumgeknibbelt…“

Den Zuschauern und Zuhörerinnen bleibt das „Rumgeknibbelte“ allerdings verborgen. Bevor es zu Ton- oder Stromausfällen kommen konnte, ist die Undercover-Aktion auch schon beendet gewesen. Was bleibt ist, ein Störsignal aus dem „peng!“-Lager.

Zum Hintergrund:

Auf der lachsfarbenen Website von „Das Peng! Kollektiv“ ist zu lesen: „Peng! ist ein explosives Gemisch aus Aktivismus, Hacking und Kunst im Kampf gegen die Brutalität unserer Zeit. Und gerade gibt es Nichts zu verschenken!“

Laut Impressum firmiert „peng!“ in Berlin; von hier aus startet die Gruppierung ihre gesellschaftlich-politisch motivierten Interventionen im öffentlichen Raum.

Wie etwa im Dezember 2022 die großformatigen Fake-Plakate zur Kampagne „Diese Grenze existiert nicht“. Autofahrer wiederum wurden mit eigens aufgestellten Tempobegrenzungs-Schildern gefoppt. „Mal so richtig schön das Gaspedal durchdrücken und die Seele baumeln lassen: schnell Autofahren ist schon toll! Es wird allerdings immer deutlicher, dass das Rasen auch Kehrseiten hat.“ so der sarkastische Begleittext der Aktion.

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