Rammstein-Fanboy Uwe Tellkamp: „Dachte, dass in der Row Zero Hallenhalma gespielt wird“
Sein Lob auf die Lyrik von Lindemann. Und die Erkenntnis, dass backstage bei Familie Rammstein „kein Hallenhalma gespielt wird“
Die Interviewsendung „Schuler! Fragen, was ist“ ist ein seit Ende 2022 existierendes Online-Format des 58-jährigen Journalisten Ralf Schuler. Der Mann leitete bis im letzten Oktober die Parlamentsredaktion der „Bild“ und kündigte dort fristlos, weil er nach Informationen des Magazins „Cicero“ nicht „fest an der Seite der LGBTQ-Community im eisenharten Kampf für Menschenrechte und gegen Diskriminierung“ stehen wollte. Er schloss sich daraufhin Julian Reichelts Produktionsfirma Rome Medien GmbH an.
Diese Hintergrund-Info ist wichtig für den Kontext und das mediale Umfeld, in dem der Dresdner Millionen-Autor Uwe Tellkamp nun ein längeres Interview über seine Sicht der Dinge im Allgemeinen – und die „Causa Rammstein“ im Speziellen gegeben hat.
Tellkamp, der sich ansonsten in gediegen brummeligen Kreisen der besseren Dresdner Gesellschaft verortet, mag wie so viele andere auch das Ouevre von Rammstein.
Angesprochen auf die Debatten um die „Row Zero“ bekennt er mit Nachdruck, dass er die Band nach wie vor sehr gerne hören würde.
„Ich bin großer Fan, bekennender Fan. Ich mag Lindemanns Lyrik“, so der Award- und Bestseller-gekrönte Suhrkamp-Autor, der an gleicher Stelle auch in der aktuellen Affäre direkt für Till Lindemann das Wort ergreift. Aus der Ferne, mit Blick auf das anmutige Elbe-Tal, diagnostiziert er, „dass da nichts wirklich ist“ und „dass die eine Influencerin“ sich schon quasi distanziert habe.
Dass wiederum der Kölner Literaturverlag Kiepenheuer &Witsch sich „ohne wirklichen Beweis“ von seinem Kumpel im Geiste getrennt habe, mag er gar nicht: „Das finde ich perfide, das finde ich heuchlerisch, das steht mir bis hier!“ Ein Witzchen droppte er auch: „Bisher dachte ich immer, dass in der Row Zero bei Rammstein Hallenhalma gespielt wird …“
Damit bekommt der „Fall Rammstein“ eine erweiterte Dimension, in der selbst ernannte Freidenker versus „Me-Too“-Aktivistinnen und den angeblichen „Woke-Wahnsinn“ ins Felde ziehen. Ob Einlassungen wie diese nun Rammstein oder Lindemann selbst gut finden würden, lässt sich längst nicht mehr einsehen. Aus einem Groupie-Skandal ist auch ein gesinnungs-politisches Scharmützel geworden.
Die Social-Media-Kommentare lassen nicht lange auf sich warten:
„Tellkamp wacht morgens wütend auf und geht abends wütend ins Bett. Das wirkt sich sicher auf seine Gesundheit aus. Hoffentlich …“, findet „Primero Lopez“.
„Pfannenkuchenmann“ schreibt munter in die spekulative Blase hinein: „Irgendwie habe ich so meine Zweifel, dass Reaktionen à la ‚Die wusste doch worauf sie sich einlässt‘ und ‚typisch geldgeile Frauen‘ genauso ausfallen würden, wenn sich dieselben Vorwürfe gegen einen Rapper mit Migrationshintergrund richten würden …“