Rammstein-Skandal: Stadt München möchte Einnahmen aus Konzerten spenden

Die Linke und Die Partei haben den Vorschlag in den Stadtrat eingebracht. Die CSU und weitere Parteien unterstützen die Idee.

Inmitten der Missbrauchsvorwürfe gegen Sänger Till Lindemann sind Rammstein weiterhin auf Deutschlandtournee. Nun sind verschiedene politische Parteien der Stadt München auf eine Idee gekommen: Städtische Einnahmen aus den Rammstein-Konzerten sollen zur Spende freigegeben werden. Der Antrag wird nun im Stadtrat überprüft.

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CSU und Linke auf einer Seite im Fall Rammstein

Der Vorschlag, eingenommenes Geld aus den Auftritten zu spenden, wurde von den Münchener Linken und der „Partei“ eingebracht. Rammstein absolvierten vier Shows in der bayerischen Hauptstadt, bei der insgesamt 240000 Zuschauer zusammenkamen. Da alle vier Events im dortigen Olympiastadion stattfanden, geht auch ein großer Betrag der Gewinne an München selbst. Die Betreibergesellschaft der Location, die Olympiapark GmbH, gehört der Stadt. Somit wäre es theoretisch möglich, dass diese selbst entscheidet, was mit den Einnahmen passiert.

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Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) will nun überprüfen lassen, ob der Profit für karitative Zwecke, vor allen Dingen Projekte gegen sexuelle Gewalt, genutzt werden darf. Die bayerischen Landesregierungsparteien CSU und Freien Wähler unterstützen den Antrag ebenso.

Linke möchten „klares Zeichen“ in der Causa Rammstein setzen

Wie hoch der Betrag sein wird, ist bisher noch nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass eine hohe Summe zur Verfügung stünde, da das Olympiastadion nicht nur für die Veranstaltung selbst, sondern auch für den Auf- sowie Abbau gebucht wurde. Die Münchener Linke möchte mit der Aktion zeigen, dass in der Stadt Gewalt gegen marginalisierte Gruppen nicht geduldet wird: „Die Dringlichkeit ergibt sich daraus, dass wir mit einer schnellen Entscheidung ein klares Zeichen in der noch aktuellen Debatte setzen“, heißt es in dem Antrag.

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Dass Rammstein weiterhin auf Tour sind, sorgt in anderen Städten für Zündstoff. Dem Berliner Senat liegt nun offiziell eine Petition vor, die eine Absage des Konzerts im Olympiastadion erreichen will. Weiterhin haben anonyme Aktivsten damit gedroht, die Auftritte am 16., 17. und 18. Juli zu sabotieren.

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