Diverse – New Class Of Rock :: Universal

Zuerst sollten wir mal den flehend guckenden Kindergesichtern erklären, warum ihr Punk-Revival (das mit Green Day und Blink und so weiter) nicht gilt, unseres (das mit den Strokes) aber schon: Weil die Unterhosen-Surfer nur auf ein kalifornisch spaßiges Schwundprodukt der zweiten Generation zurückgegriffen haben. „Aber zählen die Ramones und die Dickies denn nicht?“ fragen die Kleinen ratlos, das ist ein guter Einwand, und er offenbart die Müßigkeit aller Diskussionen, die der Sampler „The New Class Of Rock“ aufwirft.

Man muss doch immer ein wenig bescheißen, um eine Bewegung zusammenzukriegen. Das Besondere am beobachtbaren Garagenrock-Trend ist, dass Bands wie Television, MC 5 und The Clash nach langer Zeit wieder als offizielle Orientierungsgrößen gelten – dass keiner dieser Traditionsstränge je ganz weg war und der Sixties-Trash in Skandinavien schon seit Mitte der Neunziger hoch in Mode ist, ändert daran nichts. Wie selbstverständlich stehen auf der Compilation die Oasis-Kopisten Cooper Temple Clause neben den Hardcore-geschulten Trail Of Dead: Es passt vorzüglich und wirkt wie eine Befreiung von der Stoffeligkeit alter Genre-Sampler.

Ein paar Luschen (ein vier Jahre altes Soulwax-Stück!) sind unter den 22 Songs, selten gehörte Klassiker wie die erste Libertines-Single und „Rock’n’Roll Motherfucker“ von The D4, solide Rocker wie BRMC, Ikara Colt, The Datsuns oder The Hives (Foto) und die überwältigenden Neuankömmlinge Eighties Matchbox B-Line Desaster und French Kicks, überschwängliche Ernte eines tollen Gitarren-Jahrgangs.

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