Frieder Butzmann – Musik im Großen und Ganzen

„Musik im Großen und Ganzen“ (Martin Schmitz, 18,80 Euro) ist Frieder Butzmanns originärer, spleeniger, komischer, aber auch hochgelehrter und ganz undünkelhafter kleiner Ergänzungsband zur großen MGG-Enzyklopädie („Musik in Geschichte und Gegenwart“). Was da fehlt, hier wird es nachgereicht, so wissenschaftlich wie nötig und so unernst wie möglich. Butzmann. kennt man ja vielleicht, ist ein „Krachmacheur“ von Gnaden, ein Avantgarde-, Experimental-, Elektronik-Fex, der bereits 1968 an synthetischen Klangerzeugern herumschraubte, später den „Duo Multivibrator Simultan Hick Hack“ erfand, mit Genesis P. Orridge, Blixa Bargeld und Thomas Kapielski noiselte, Opern komponierte und dann auch als Dozent Studentengenerationen die Anfangsgründe der ars electronica beibog. Man merkt das in jedem Satz, hier ist ein profunder, theoretisch wie praktisch beschlagener Musikkenner am Werk, der über den Fetisch „Stecker“ genauso witziges wie Wesentliches zu erzählen weiß wie über John Cage, Hans Reicheis merkwürdiges „Daxophone“ oder die Ästhetik des „Loops“. Und so nebenbei erklärt er dabei auch noch das eigene Werk.

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