Kansas

„Another Fork In The Road – 50 Years Of Kansas“

Inside Out/Sony (VÖ: 9.12.)

Eine Werkschau der US-Prog-Melodic-Rock-Combo

16 Studioalben, das klassische Live-Doppelalbum („Two For The Show“), 30 Millionen verkaufte Tonträger. Aber viel mehr als die großen Siebziger-Hits „Carry On Wayward Son“ und „Dust In The Wind“ ist von Kansas doch nicht hängen geblieben. Letzteren gibt’s auf dieser Jubiläums-Compilation leider nicht im Original, sondern in der Version, die die Band 1998 mit dem London Symphony Orchestra aufnahm. Irgendwann landen solche Combos immer beim ganz großen Besteck.

Zwischenspiele, Taktwechsel, Virtuosenanfälle und Synth-Soli, die verlässlich ins Nirgendwo führen

Das Sextett aus Topeka, benannt einfach nach seinem Herkunfts-US-Bundesstaat, ging mit einem später kaum variierten Mix aus britisch infiziertem Prog à la Genesis, Yes, ELP, Hardrock-Riffs, Melodic Hooks und Heartland-Boogie an den Start. Das Alleinstellungsmerkmal war und ist immer die Geige geblieben, ursprünglich gespielt von Robby Steinhardt, der 2021 verstarb. Erstaunlich genug, dass es Kansas heute immer noch bzw. wieder gibt, angeführt von Drummer Phil Ehart als einzigem verbliebenen Gründungsmitglied. Immerhin ging bald der Hauptautor verloren. Kerry Livgren hatte zu Gott gefunden und Kansas Anfang der Achtziger zeitweilig in eine christliche Rockband verwandelt, woraufhin auch Sänger Steve Walsh vorübergehend das Weite suchte.

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Auftakt der 41 Tracks hier ist eine neue Version von „Can I Tell You“, die 20 Sekunden länger, aber kein My anders ist als das Original auf dem Debüt von anno 1974. Danach geht’s chronologisch weiter, indes von jetzt nach damals. Und hört man das letzte Stück, „Journey From Mariabronn“, und gleich danach das erste, den Titelsong ihres letzten Albums, „The Absence Of Presence“ (2020), muss man konstatieren, dass Kansas zwar thematisch versuchen, Zeithöhe zu gewinnen, sich musikalisch aber wahnsinnig treu geblieben sind. Ach, all die Zwischenspiele, Taktwechsel, Virtuosenanfälle, Synth-Soli, etc., die verlässlich ins Nirgendwo führen … Oder vielleicht doch ins Nirvana?