Diese 17 Songs wurden immer falsch verstanden
Hier gibt es die wahre Bedeutung von „Every Breath You Take“ und „Summer Of '69“ zu lesen. Diese 17 Songs wurden immer falsch verstanden
„In The Air Tonight“ – Phil Collins
Eine weitere Legende: Phil Collins erste Solo-Single wurde nicht über einen Mann geschrieben, der sich weigerte, einen ertrinkenden Schwimmer zu retten. Und laut Collins selbst hat er diesen Mann, der überhaupt nicht existiert, auch definitiv nicht auf eines seiner Konzerte eingeladen, um in der ersten Reihe während „In the Air Tonight“ verbal beschimpft zu werden.
Stattdessen ist das Lied einfach ein angespannter, introspektiver Ausdruck auf Collins Scheidung von seiner ersten Frau. Collins schwört auf die Geschichte, dass er den Text während einer Studio-Session in kürzester Zeit geschrieben hat, und lacht über die Gerüchte, die um die Ursprünge von „In the Air Tonight“ kreisen. Er gab gegenüber der BBC zu, dass er gar nicht weiß, worum es bei dem Lied eigentlich ganz genau geht: „Was die Geschichte noch komischer machte, die vor vielen Jahren besonders in Amerika aufkam, ist, dass jemand zu mir kam und sagte: „Hast du wirklich gesehen, wie jemand ertrunken ist?“ Ich sagte:„Nein, nein, falsch“. Das ist ein Song bei dem ich wirklich nicht weiß, worum es geht….“
„Blackbird“ – The Beatles
Paul McCartney sagte dem US-Radiosender KCRW: „Es geht nicht wirklich um eine Amsel, deren Flügel gebrochen sind, wissen Sie. Es ist etwas symbolischer.“ Macca schrieb den Song auf seiner Farm in Schottland, inspiriert wurde er dabei von der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
In einem Interview mit Mojo im Jahr 2008 erläuterte McCartney, wie begeistert die Beatles waren, als sich die Bürgerrechtsbewegung am anderen Ende des Atlantiks behauptete. „Ich kam auf die Idee, eine Amsel als Symbol für eine schwarze Person zu benutzen. Es war nicht unbedingt ein schwarzer „Vogel“, aber es funktioniert so, so wie du damals die Mädchen „Vogel“ genannt hast… es war nicht gerade ein Ornithologie-Liedchen; es war rein symbolisch.“
„Good Riddance (Time Of Your Life)“ – Green Day
Als mehrjähriger Spitzenreiter der Liste der besten Abschlussball-Songs in den USA war die akustische Ballade von Green Day ursprünglich alles andere als eine romantische Angelegenheit. Der grübelnde Frontmann Billie Joe Armstrong schrieb das Lied über eine Ex-Freundin, die nach Ecuador zog, und betitelte den Song „Good Riddance“ (zu Deutsch: Auf nimmer Wiedersehen) in seiner Frustration über die Trennung.
Nicht, dass die Fehlinterpretation der Ballade als langsame Tanznummer bei Abschlussbällen an Schulen Armstrong missfallen würde. Dem Fernsehsender VH1 berichtete er in der Serie „Behind The Music“: „Ich genieße es irgendwie, dass ich die meiste Zeit missverstanden werde. Das ist in Ordnung.“
„Born In The USA“ – Bruce Springsteen
Keine Liste missverstandener Songs ist vollständig ohne „Born in the USA“. Der Musikkritiker Greil Marcus glaubt, dass die Verwendung des Hits des Boss‘ als Hurra-Veranstaltung dessen Vermächtnis noch beflügelt: „Der Schlüssel zu Bruce’s Popularität liegt eindeutig in einem Missverständnis. Er ist eine Hommage an die Tatsache, dass die Menschen hören, was sie hören wollen.“
Die Seite Songfacts betont: „Die meisten Leute dachten, es sei ein patriotisches Lied über den amerikanischen Stolz. Tatsächlich warf es ein beschämendes Auge darauf, wie Amerika seine Vietnam-Veteranen behandelte…. mit dem ausgelassenen Rhythmus, dem enthusiastischen Chor und dem patriotischen Albumcover ist es leicht zu glauben, dass dies mehr mit dem amerikanischen Stolz als mit der Scham wegen Vietnam zu tun hat.“
„Born in the USA“ ist der Gegensatz zum traumjagenden amerikanischen Optimismus, als den die Zuhörer den Song interpretieren; das Lied fängt die verzweifelten Gefühle eines Arbeiters in den USA nach Vietnam ein. Springsteen erklärte, dass der Protagonist des Songs „von der Regierung isoliert ist, von seiner Familie isoliert, bis zu dem Punkt, an dem nichts Sinn macht.“
„American Pie“ – Don McLean
Das ikonische und unbestreitbar eingängige „American Pie“ inspiriert regelmäßig Gruppen unweigerlich zum Mitsingen an Lagerfeuern und in Karaoke-Bars, aber lyrisch ist das ursprünglich acht Minuten lange Lied ziemlich deprimierend. Als erstes erinnern sich die Leute an den Reim im Chorus des Songs, der sich von Miss American Pie verabschiedet. Sie neigen dazu zu vergessen, dass das Lied den Flugzeugabsturz von 1959, der Buddy Holly, Ritchie Valens und J.P. Richardson tötete, als „den Tag an dem die Musik starb“ bezeichnet.
Laut The Guardian sagte McLean in einem frühen Interview, dass der Text absichtlich mehrdeutig ist: „Die Leute fragen mich, ob ich den Text offen für Mehrdeutigkeiten gelassen habe. Natürlich habe ich das. Ich wollte eine ganze Reihe von komplexen Aussagen machen. Der Text hatte mit dem damaligen Zustand der Gesellschaft zu tun.“
„I Will Always Love You“ – Dolly Parton
Der Song von 1973 (1992 von Whitney Houston gecovert) wurde von Partons Entscheidung inspiriert, die Zusammenarbeit mit ihrem Mentor Porter Wagoner einzustellen.
„Ich war sieben Jahre lang bei Porter, und ich habe so viele Dinge von Porter gelernt. Wir hatten eine dieser Beziehungen, in denen wir einfach so unglaublich leidenschaftlich waren; es war wie Feuer und Eis. Wir sind die ganze Zeit aneinander geraten, aber wir haben uns geliebt. Da war eine große Leidenschaft. Und ich wollte die Show verlassen. Ich hatte Porter gesagt, dass ich fünf Jahre bei der Show bleiben würde. Ich wollte alleine weitermachen“, sagte Parton The Tennessean 2015.
Parton fügte hinzu, sie wolle Wagoner verstehen lassen, wie sehr sie ihn schätzte. Sie schrieb „I Will Always Love You“, um es ihm mitzuteilen.
„Every Breath You Take“ – The Police
„Every Breath You Take“ ist eines der populärsten Lieder 1980er-Jahre, für The Police ein riesiger Hit und bis heute ein regelmäßig falsch interpretierter Song. Entgegen der Annahme, dass es ein romantisches Liebeslied sei, geht es eigentlich um Kontrollwahn und Eifersucht. Eine Liebeslied ist es also gewissermaßen schon, jedoch bei Weitem kein positiv besetztes.
Sting befand sich in der Endphase seiner Ehe mit Frances Tomelty, als er „Every Breath You Take“ schrieb. Es ist demnach nicht irgendein Song, sondern für Sting hochgradig persönlich. Vermutlich liegt hier das Geheimnis des Erfolgs – die Emotionen sind echt, auch wenn sie viele Menschen zunächst in eine irreführende Richtung leiten.
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