Taylor Swift hängt im „Willow“-Musikvideo am goldenen Faden

Im Musikvideo zu „Willow“ zeigt sich Taylor Swift im Brautkleid. Wir entzaubern Swifts Metaphern.

Am Freitag veröffentlichte Taylor Swift ihr Überraschungs-Studioalbum „Evermore“, Nachfolger und Schwesteralbum zu „Folklore“. Jetzt hat sie ein Musikvideo für die Leadsingle „Willow“ geliefert. Darin zeigt sich Swift im Brautkleid – und die Gerüchteküche brodelt. Fans spekulieren, dass es sich bei der Single um eine Hochzeitsankündigung handeln könnte. Wir wagen uns mit einer erste Analyse durch Swifts metaphorischen Wunderwald.

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Eine Goldschnur als Silberstreif

Dass Taylor Swift Künstlerin versteckter Botschaften ist, wissen ihre Fans, sie lesen ihre Songtexte wie Bücher. Doch nicht nur im Text, sondern auch bildlich liefert Swift nun zauberhaftes Material.

Das Musikvideo zur Single „Willow“ macht da weiter, wo „Cardigan“ aufgehört hat und führt Swift entlang eines „magischen Goldseils“ durch mystische, düstere Weidenwälder zu ihrem Liebhaber – diesmal jedoch in Farbe. Swift zeigt sich mit Taeok Lee, einem von Swifts Backing-Tänzern, in einer wortwörtlich fesselnden Liebesgeschichte bei einem weiteren fantastischen Abenteuer. Im Mittelpart des Songs erscheint Taylor in einem zarten elfenbeinfarbenen Spitzenkleid mit weißer Blumenkrone. Auf einem Podest im Glaskasten eingesperrt, versucht sie verzweifelt, ihren Partner zu erreichen, doch ohne Erfolg.

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Heiratszeremonie oder doch schmerzhafte Isolation?

Dass mit dieser Szene eine Heiratszeremonie nachgestellt werden soll, ist ihrem klaustrophobisch veranlagten Charakter zufolge eher fragwürdig. Vielmehr erinnert es an eine öffentliche Zurschaustellung der Songwriterin, die sie komplett von ihrer Außenwelt isoliert. So gibt Swift Einblicke in ihre schmerzhaft entfremdenden Erfahrungen als Pop-Star in der Musikindustrie. Ihr Glück scheint unerreichbar, doch die transparenten Glaswände suggerieren eine illusorische Nähe. Zurückkehren kann sie nicht – und so bleibt ihr nichts anderes übrig als im Boden zu versinken.

Erinnerung an Taylor Swifts Rückzug aus der Öffentlichkeit

Dies erinnert an Taylors Rückzug aus der Öffentlichkeit im Jahre 2016. Denn auch in dieser Zeit schlich sie sich ähnlich wie in der folgenden Szene des Musikvideos in dunklen Hoodies, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, an Paparazzi vorbei, um ihr Privatleben zu schützen. In dieser Zeit konzentrierte sie sich insbesondere auf sich selbst und ihre Beziehung zu Freund Joe Alwyn.

Swift, die bei dem Musikvideo ähnlich wie auch bei „Cardigan“ selbst Regie führte, nahm selbst Stellung. Im YouTube-Chat vor der Premiere des Albums verriet Swift die Bedeutung des Videos.

„Eine Szene repräsentiert, wie es mir mit der ganzen Aufmerksamkeit geht“, sagte sie und führt weiter aus: „Im Laufe des Videos verdeutlich jede Szene eine andere Phase.“ Sie verriet auch, dass die Szenen aus dem Video einige Tracks aus ihrem achten Studioalbum „Folklore“ darstellen, darunter „Mirrorball“ und „Seven“.

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An den Heiratsgerüchten könnte doch etwas dran sein

Taylor Swifts Freund Joe Alwyn ist unter dem Decknamen „William Bowery“ bereits in „Folklore“ als Co-Autor des Songs „betty“ aufgetaucht. Auch für das neue Album schrieb er an drei Tracks mit. „Willow“ ist jedoch keiner davon. Um ein romantisches, gemeinsames Liebesduett handelt es sich bei „Willow“ dementsprechend nicht.

Nichtsdestotrotz: Als Swift das Ende der goldig-unsichtbaren Schnur erreicht, wartet dort ihr Liebhaber. Gemeinsam gehen sie Hand in Hand in den Wald hinaus, was einige Fans als möglichen Hinweis auf ihre Zukunft werten. Ob es nun ein Zeichen für eine Heirat, Verlobung oder Familienplanung ist, oder einfach nur eine Liebeserklärung, bleibt unbekannt.

„Folklore“ + „Evermore“ = Forevermore

Vor der Veröffentlichung des Videos bedankte sich Swift auf Twitter bei ihren Mitarbeiter*innen, die ihr beim Drehen des Videos „geholfen und sie angeleitet“ haben.

Außerdem bedankte sie sich beim medizinischen Personal dafür, dass „jede Vorsichtsmaßnahme für unsere Sicherheit getroffen wurde.“

So erzählt Taylor Swift ihre Geschichte aus „Folklore“ mit „Evermore“ weiter. Fans spekulieren, dass es sich sogar um eine Album-Trilogie handeln könnte. So suggerieren auch die Titel der beiden Platten, dass Swifts Erzählungen vorerst kein Ende nehmen – für immer und ewig: Forevermore.

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