The Police: Sting bereut Reunion-Tour zwar nicht, aber…

Der Sänger hätte die Comeback-Tour 2007 und 2008 wohl sein gelassen, wenn er gewusst hätte, mit welchen Gefühlen sie am Ende verbunden sein würde.

Als The Police noch einmal gemeinsam auf Tour gingen, wurde der überraschende und laut Sting nostalgiegetriebene Road Trip zu einem großen Erfolg. Natürlich nur ausverkaufte Gigs, dazu fabelhafte Umsätze. Damals in den Jahren 2007 und 2008, ein Rekord.

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Doch Sting ist inzwischen nachdenklich geworden, was diese Konzert-Reise wirklich gebracht hat. Hätte er gewusst, wie es sich nach all den Terminen anfühlen würde, wäre seine Entscheidung, noch einmal mit Andy Summers und Stewart Copeland aufzutreten, anders gefallen, wie er „Reader’s Digest“ erzählte.

Besser solo machen, was man wirklich will

„Das war damals nichts anders als eine Übung in Nostalgie“, so der Sänger. „Es passte dazu, wie ich mich damals fühlte – und so ist es im Grunde noch heute. Man sollte ehrlich zu sich sein.“

Sting weiter: „Das soll die Menschen, mit denen ich zusammen war, jetzt nicht beleidigen. Auch soll es nichts relativieren, wie die Dinge sich schließlich entwickelt haben. Es ist nur eben das, was geblieben ist, und seien wir ehrlich, so wollte ich es eigentlich nicht in Erinnerung behalten. Wenn ich gedacht hätte, dass das die Emotion sein würde, mit der ich all das hinter mir lassen würde, hätte ich es gar nicht erst gemacht.“

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Sting 

Für ihn sei die Erfahrung aber insofern auch lehrreich gewesen, weil sich damit bestätigte, was ihn als Künstler antreibe. Wer in einer Band ist, der muss eben immer auch an die anderen denken.

Sting: „Es geht überhaupt nicht um Macht, es geht nur darum, genau die Musik zu produzieren, die sich für dich richtig anfühlt. Musik ist in jeder Form ein gemeinschaftlicher Prozess, aber nie mehr als in einer Band, wo man fast mehr Rücksicht auf andere Leute nehmen muss als auf sich selbst.“

Lieber lachen, als sich im Studio gegenseitig anschreien

Die Erfahrung teilten indes auch seine Police-Partner. 2019 bestätigte Schlagzeuger Copeland in einem Interview, dass er und seine Bandkollegen die Tour zwar genossen hätten, aber niemand das Bedürfnis verspürte, das Erlebnis noch einmal zu wiederholen.

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„Im Moment ist es einfach großartig, mit meinen Kumpels abzuhängen, die wie Brüder sind, ohne das Thema auch nur anzufassen“, erklärte er. „Wir wissen, dass wir, wenn wir zusammen in den Proberaum gehen, wieder anfangen würden, uns gegenseitig anzuschreien, und ich würde lieber gemeinsam miteinander lachen wollen.“

FABRICE COFFRINI AFP/Getty Images
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