Das Mädchen und der Künstler :: Regie: Fernando Trueba

„Ich möchte nur eine Skulptur vollenden. Krieg oder nicht.“ Der 80-jährige Bildhauer Marc Cros (Jean Rochefort) hat sein Leben lang danach gestrebt, die Perfektion von Schönheit zu erschaffen. Seit Jahren fehlt ihm allerdings die Inspiration. Bis im Sommer 1943 seine Frau und einstige Muse Lea (Claudia Cardinale) in einer französischen Kleinstadt nahe der Pyrenäen die junge Katalanin Merce (Aida Folch) trifft, die vor dem Franco-Regime geflohen ist. Da sich das abgelegene Haus des Paares als Versteck anbietet, geht das hübsche Mädchen trotz anfänglichen Unbehagens auf den Vorschlag ein, für Marc nackt Modell zu stehen.

Passend zu den Zeichenskizzen und schimmernden Skulpturen hat Regisseur Trueba, 1993 für „Belle Epoque“ mit dem Auslands-Oscar ausgezeichnet, sein klassisches Arthousedrama in Schwarz-Weiß gedreht. Gemächlich und bedeutungsvoll wird über Jugend, Tod, den Sinn von Kunst und Leben parliert. Ebenso melancholisch wie sinnlich balanciert Trueba an der Frage entlang, ob Künstler wie Marc vor der Realität flüchten oder Kunst der hässlichen Wirklichkeit ein Ideal entgegensetzt. Letztlich fehlen Überraschungen und der Film wirkt trotz seiner Schönheit unvollendet.

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