Arne Willander schaut fern: Dolly Parton – Die Lady ist ein Tramp

Der Dokumentarfilm „Here I Am“ bei Netflix erzählt die Geschichte der staunenswerten Songschreiberin und Sängerin Dolly Parton.

Sie spricht von ihrem Aussehen als „bizarr“, „künstlich“ und „lächerlich“. Als Kind, sagt Dolly Parton, sah sie in der Stadt einen „Lady Tramp“, vornehm formuliert, und ihre Mutter sagte, diese Frau sei „Trash“. Dolly sagt: „So wie diese Frau wollte ich sein.“ Und so wurde sie Dolly Parton.

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Die Songschreiberin Linda Perry sagt in dem Dokumentarfilm „Here I Am“, es gebe zwei Dollys, und die innere Dolly wisse, was sie der äußeren verdanke. In einer Talkshow fragt die Gastgeberin streng, ob sie nicht fürchte, für einen Witz gehalten zu werden. „Der Witz wendet sich gegen den, der ihn macht. Ich kann mein Aussehen jederzeit verändern, wenn ich will.“

Sie wurde in Tennessee als viertes von zwölf Kindern geboren und schrieb schon als Jugendliche Songs für die Familie, weil es kein Kino und kein Fernsehen gab. Erste Auftritte hatte sie 1956. Mit achtzehn ging sie nach Nashville und heiratete einen Tag später einen Lastwagenfahrer. Sie sind noch immer verheiratet. Keiner der Sessionmusiker, die hier zu Wort kommen, hat ihn je gesehen.

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Dolly trat in der Show von Porter Wagoner auf, dem Rudi Carrell der Country Music, und machte Duettplatten mit ihm. Er behauptet, „I Will Always Love You“ habe sie 1974 geschrieben, weil er ihr sagte, dass sie immer über Daddys Schuhe und Mutters Kochtöpfe singe. Sie sagt, „I Will Always Love You“ sei ihr Abschied von Porter Wagoner gewesen.

Seit Anfang der 70er-Jahre macht sie Soloplatten und schreibt fantastische Songs wie „Coat Of Many Colors“, „The Bridge“ und „Jo lene“. Sie entfernte sich von der Country Music. „Here You Come Again“ wurde 1977 ein Pop-Hit. 1980 produzierte Jane Fonda den Film „9 To 5“ und engagierte Dolly Parton für die Rolle einer Sekretärin neben Lily Tomlin. Parton bestand darauf, den Titelsong zu schreiben – und zwar mit ihren Fingernägeln, die das Tippen nachahmen. „9 To 5“, Film und Song, wurden Kassenschlager.

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„Wir haben sie niemals ohne ihre Aufmachung gesehen“, sagt Jane Fonda. „Morgens trug sie immer schon ihre Perücke.“ Wie sie ihre Haare mache, fragt eine Frau in einer Fernsehsendung. – „Honey, ich kaufe sie fertig.“

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